Zwischenlager Ahaus erwartet zahlreiche Atommülltransporte

30 Zugtransporte mit schwach- und mittelradioaktivem Abfall sind von der französischen Wiederaufarbeitungsanlage La Hague in das nordrhein-westfälische Zwischenlager Ahaus angekündigt worden. Atomkraftgegner protestieren dagegen, dass die Stadt „zur Müllkippe für deutschen Atommüll“ gemacht wird.

Atomtransport auf dem Weg zum Zwischenlager Ahaus; Bild: kein-castor-nach-ahaus.de

Atomtransport auf dem Weg zum Zwischenlager Ahaus; Bild: kein-castor-nach-ahaus.de

Der „Twentsche Courant Tubantia“ habe laut der Aktivisten von „kein-castor-nach-ahaus.de“ in seiner Print-Ausgabe vom 23.10.2013 verkündet, dass in den kommenden drei Jahren insgesamt 113 Container mit schwach- und mittelaktiven Atomabfällen in 30 Transporten, hauptsächlich per Zug, nach Ahaus transportiert werden sollen. Endgültig soll der Strahlenmüll dann in Schacht Konrad endgelagert werdern.

Bereits am vergangenen Montag (28.10.13) hatte ein weiterer Transport mit schwach- und mittelradioaktivem Abfall das Atomlager in Ahaus erreicht. In diesem Zusammenhang weisen die Aktivisten darauf hin, dass auch dieser Müll „Ahaus vermutlich nicht mehr so schnell verlassen“ wird. Denn die Einlagerungsgenehmigung endet zur Zeit erst 2020 und ein Endlager für schwach- und mittelradioaktiven Abfall ist weiterhin nicht in Sicht. Der Bau des zwar genehmigten aber hoch umstrittenen Endlager Schacht Konrad verzögert sich immer weiter, mit einer Inbetriebnahme ist nicht vor 2019, eher noch später zu rechnen. Auch für die Abrissabfälle aus den Atomkraftwerken gebe es keine Lösung, auch dieser Abfall wird ohne Perpektive in Zwischenlagerhallen, u.a. auch im Ahaus, geparkt.

„Ahaus wird weiterhin zur Müllkippe für deutschen Atommüll gemacht. Genehmigungen werden nach Belieben verlängert. Die Atomaufsicht unter Rot-Grün sieht noch immer keinen Grund zum Einschreiten. Die Gesellschaft für Nuklearservice hat mangels politischem Willen der Landesregierung freie Hand“, beklagen die Atomkraftgegner aus Ahaus. „Genug ist genug! Wir sind stinksauer und lassen uns nicht länger über den Tisch ziehen!“

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    5. Mai 2013 – Am 02.05.2013 hat die Betreiberfirma des Zwischenlager Ahaus bekanntgegeben, dass neue Verträge zwischen den Betreibern der Forschungsreaktoren München (M), Berlin (B) und Mainz (MZ) geschlossen wurden. Transportiert werden sollen hochradioaktive Brennelemente in “geringen Mengen”.
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    25. Februar 2013 – Als völlig verspätete Reaktion auf die Ereignisse vom 11. September 2001 soll um die Brennelement-Zwischenlager in Ahaus und Gorleben eine 10m hohe Mauer errichtet werden. Die Bürgerinitiativen in Ahaus und Gorleben sehen darin “puren Aktionismus” und sogar eine Verschlimmerung der Lage.
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    13. Juni 2012 – Das Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen und der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) haben sich erneut gegen die weitere Einlagerung von Atommüll in Ahaus ausgesprochen. Konkreter Anlass dafür sind Hinweise, dass in den Tagen vor bzw. nach Pfingsten Atommüll aus der französischen Atommüllfabrik La Hague in Ahaus eingelagert worden sein soll.

Quelle (Auszug): kein-castor-nach-ahaus.de, 01.11.2013