Atomfabrik Lingen: Am 14.10. keine Prozesse – trotzdem Blockade

Das Amtsgericht Lingen hat die angesetzten Gerichtstermine wegen einer Sitzblockade vor der Brennelementefabrik 2013 aufgehoben. Dennoch kündigen Atomkraftgegner aus Protest gegen den Weiterbetrieb der Atomanlage erneut eine Aktion an.

Blockade der Brennelementefabrik von Areva in Lingen; Bild: Visual Rebellion

Blockade der Brennelementefabrik von Areva in Lingen; Bild: Visual Rebellion

Im Rahmen des Anti-Atom-Camps wurde im Juli 2013 der Zulieferungsverkehr zur Brennelementefabrik in Lingen unterbrochen. Mit einer Sitzblockade, einer Kletteraktion und dem lautstarken Protest der Sambaband versperrten rund 50 AktivistInnen über mehrere Stunden die Zufahrt.

„Von hier aus wird der Weltmarkt mit Brennelementen versorgt, die Atomspirale läuft weiter und vergiftet vom Uranabbau bis zum Atommüll unsere Lebensgrundlagen“, erklärten die AktivistInnen damals ihre Aktion. „Schon der Normalbetrieb ist eine Katastrophe. Uran muss in der Erde bleiben und dafür kämpfen wir.“

Neue Gerichtstermine stehen noch nicht fest. Die betroffenen Aktivist_innen halten dennoch an ihren Plänen fest, am kommenden Dienstag, 14.10. die Anlage erneut zu blockieren und freuen sich über Unterstützung.

  • Bußgeldverfahren gegen die Blockierer*innen der Brennelementefabrik in Lingen
    20. September 2014 – Beim Anti-Atom-Camp 2013 wurde die Einfahrt der Brennelementefabrik im niedersächsischen Lingen blockiert. Die ca. 40 Blockierer*innen erhielten unter Anderem Bußgeldbescheide, weil sie sich von einer aufgelösten Versammlung nicht entfernt haben sollen. Die meisten legten Widerspruch ein. Jetzt stehen Gerichtstermine gegen die ersten Betroffenen fest.
  • Von wegen Atomausstieg: Unbefristete Betriebsgenehmigung für Brennstoffwerke
    11. September 2013 – Wie das NDR-Wirtschaftsmagazin “Plusminus” in seiner heutigen Sendung berichtet, werden in Deutschland auch nach Stilllegung des letzten Atomkraftwerks weiterhin Brennelemente für den Export produziert. Die Urananreicherungsanlage Gronau und das Brennelementewerk in Lingen erhielten nämlich unbefristete Betriebsgenehmigungen. Für Atomkraftgegner ist das mit einem Atomausstieg nicht vereinbar.
  • Brennelementefabrik Lingen durch Umweltaktivist_innen blockiert
    25. Juli 2013 – Rund 50 Aktivist_innen protestieren seit heute früh 5:00 Uhr vor der Brennelementefabrik im niedersächsischen Lingen. Sie fordern die sofortige Stilllegung der Uranfabriken Lingen und Gronau. Die Atomkraftgegner_innen zeigen ihre Entschlossenheit durch eine Sitzblockade, eine Kletteraktion und den lautstarken Protest der Sambaband. Der Zulieferungsverkehr zur Anlage ist unterbrochen.

Quelle: nirgendwo.info, 9.10.2014