Urantransport aus dem Hamburger Hafen erfolgt

Nach Recherchen von AtomkraftgegnerInnen in Hamburg fand gestern der Abtransport von 20 Container mit Uranerzkonzentrat aus dem Hafengebiet mit Ziel Frankreich statt. Französische Atomkraftgegner fordern nach einem unaufgeklärten Unfall ein generellen Transportestopp.

Urantransport Hamburger Hafen, 23.01.2012

Urantransport Hamburger Hafen, 23.01.2012

Die mit der UN-Nummer 2912 und „Radioaktiv“-Schildern gekennzeichneten Container seien auf dem Gelände der C. Steinweg GmbH im Süd-West Terminal des Hamburger Hafens auf fünf Waggons geladen worden und seien gegen 16.30 Uhr abtransportiert worden. Um ca. 15.40 wäre eine rote Lock der Baureihe 261 auf das Gelände gefahren, die dann die Rangierarbeiten verrichtete, berichten die AktivistInnen. An den Transportbehältern hatten die AtomkraftgegnerInnen Begleitzettel in russischer Schrift entdeckt. Eine Weile hätte der Zug in Hafennähe nur von einem Zaun getrennt direkt an der Straße gestanden.

Gestern legte das aus St. Petersburg kommende Schiff Vasily Shukshin in Hamburg an – mit vermutlich dieser radioaktiven Fracht. Das Uranerzkonzentrat geht nach Einschätzungen der AktivistInnen über den Schienenweg vermutlich zur Weiterverarbeitung nach Frankreich.

In Frankreich fordern Atomkraftgegner nach der Entgleisung eines Atommülltransporters Ende Dezember einen generellen Beförderungsstopp für radioaktive Stoffe durch die Staatsbahn SNCF. Die Eisenbahnergewerkschaft „SUD-Rail“ begründet dies damit, dass die genaue Ursache der Entgleisung des mit abgebrannten Brennelementen beladenen Castor-Transportwaggons vom 23.12.2013 im Pariser Vorort Drancy nicht geklärt sei. Um dem Vorsorgeprinzip Rechnung zu tragen, müssten die Transporte mit Waggons des gleichen Typs bis auf weiteres unterbleiben, fordert SUD Rail.

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Quellen (Auszug): AntiAtom-Liste, sudrail.fr; 10.01.2014