1.000 Einsprüche gegen die Laufzeitverlängerung des AKW Borssele

Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) hat Einspruchslisten mit rund 1.000 Unterschriften gegen die drohende Laufzeitverlängerung des niederländischen Atomkraftwerks Borssele beim zuständigen Wirtschaftsministerium in Den Haag eingereicht. Damit protestiert der Verband gegen den langfristigen und hochgefährlichen Weiterbetrieb des einzigen in Betrieb befindlichen niederländischen Atomkraftwerks.

AKW Borssele/Niederlande; Quelle: google streetview

AKW Borssele/Niederlande; Quelle: google streetview

Die Unterschriften wurden von mehreren Bürgerinitiativen und Privatpersonen gesammelt. Bereits in der letzten Woche hatte auch der Rat der Grenzstadt Gronau Einspruch gegen die Laufzeitverlängerung des AKW Borssele erhoben. Angesichts des Alters des niederländischen Atomreaktors von fast 40 Jahren fordert der BBU die sofortige Stilllegung des AKW, das sich westlich der Bundesrepublik befindet.

„Das AKW Borssele liegt direkt an der Nordsee. Eine mögliche Überflutung des AKW mit katastrophalen Folgen auch für NRW und das ganze Bundesgebiet kann niemand ausschließen“, so BBU-Vorstandsmitglied Udo Buchholz.

Nach derzeitigem Stand sollte das AKW Borssele nach vierzigjähriger Betriebszeit 2013 stillgelegt werden. Vor einigen Wochen hatte das niederländische Wirtschaftsministerium einen Genehmigungsentwurf veröffentlicht, der den Weiterbetrieb bis Ende 2033 vorsieht.

Damit soll das AKW 20 Jahre länger in Betrieb bleiben. Der Betreiber des AKW, der EPZ-Konzern (Elektriciteits-Produktiemaatschappij Zuid-Nederland), hatte am 19. September die Laufzeitverlängerung beantragt.

„Es ist nicht nachvollziehbar, wie in derart kurzer Zeit bereits ein Genehmigungsentwurf vorgelegt werden konnte,“ kritisiert Udo Buchholz.

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Quelle (Auszug): PE bbu-online.de, 06.12.2012