Schwedische Atomaufsicht erzwingt Abschaltung von Atomreaktor

Die schwedische Atomaufsicht hat die umgehende Abschaltung eines Reaktors des Atomkraftwerks Oskarshamn angeordnet. Es bestünden „kein Vertrauen“ in die Funktion der Notstromaggregate.

28.08.2012 - Protest vor dem AKW Oskarshamn

28.08.2012 - Protest vor dem AKW Oskarshamn

Die Betreiberfirma OKG habe nicht den Nachweis über die Funktionstüchtigkeit und Zuverlässigkeit von zwei Notstromaggregaten in Reaktors 2 erbringen können, sagte ein Sprecher der Behörde am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP. Man habe „insbesondere kein Vertrauen in die Zufuhr von Reservestrom“, erklärte der zuständige SSM-Chef Leif Karlsson im Rundfunksender SR, berichtet dpa.

Es habe laut Atomaufsicht keine Gefahr bestanden, aber die Behörde sei den strikten Vorschriften über den Umgang mit sensiblen Anlagen gefolgt. Die Aggregate würden nun überprüft.

Die Notstromaggregate sind notwendig, um bei einem Stromausfall die Versorgung des Reaktors mit Energie zu gewährleisten. Kühlwasserpumpen und andere Komponenten müssen zwingend weiterbetrieben werden, da sich der Kern sonst überhitzen und schmelzen kann.

Die 1974 in Betrieb genommene Anlage wird vom deutschen Konzern Eon gemeinsam mit dem finnischen Energieversorger Fortum betrieben.

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Quellen (Auszug): AFP, dpa; 06.12.2012