Fukushima: Neue Katastrophe ungeahnten Ausmasses droht

Im japanischen Fukushima bahnt sich eine Katastrophe an, die die Havarie der vier Reaktoren in den Schatten stellen könnte. Block vier der Reaktorruine versinkt im Erdreich. Ein Kollabieren würde enorme Mengen an Radioaktivität freisetzen.

Wie Mitsuhei Murata, japanischer Botschafter in der Schweiz und im Senegal, in einem Interview erklärt, sinkt Block vier nach und nach in den Boden ein. Es bestehe die Gefahr, dass die Ruine vollends in sich zusammenfällt. Betreiber Tepco habe die Senkung selbst verursacht, weil seit mehr als anderthalb Jahren Tag für Tag Millionen Liter Meerwasser in den havarierten Block gepumpt werden und so der Boden darunter aufgeweicht wird.

Im Block 4 lagern im Abklingbecken in 30 Metern Höhe 1.535 Brennstäbe, insgesamt etwa 460 Tonnen Kernbrennstoff. Sollte der Behälter das Kühlwasser verlieren, würden die Brennstäbe überhitzen und schmelzen. Radioaktive Freisetzung, die viel größer ist als die bisherigen Abgaben könnten die Folge sein.

Bereits unmittelbar nach dem großen Beben im März 2011 sank der Reaktorblock um etwa 90 cm nach unten. Seither ist das Gebäude um weitere ca. 75 cm abgesunken. Zur Zeit beginnt sich die Ruine zur Seite zu neigen. Zusätzliche Gefahren bergen mögliche Erdstösse, die mit großer Sicherheit erwartet werden.

„Es ist keine Übertreibung zu sagen, dass das Schicksal von Japan und der ganzen Welt von Reaktor Nummer vier abhängt“, so Botschafter Murata. „Dies wird von den meisten zuverlässigen Experten wie Dr. Arnie Gundersen oder Dr. Fumiaki Koide bestätigt.“

Ein weiteres Problem stellt der anfallende Atommüll dar. Die japanische Regierung plant Endlagerstätten in fünf Präfekturen um Fukushima (Miyaghi, Ibaraghi, Tochigi, Gumma, Chiba). In diesen Endlagern sollen die radioaktiven Aschen und der Klärschlamm aus diesen Präfekturen beseitigt werden, die durch den Fallout vom Reaktorunfall verursacht wurden und mit über 8000 Bq/kg belastet sind. Bisher haben sich 42‘575 Tonnen davon angehäuft. Für die Endlagerung ist der Staat zuständig, das Umweltministerium hat nun „geeignete Standorte“ auf staatseigenen Grundstücken, oftmals Waldflächen, ausgewählt – ohne jede Vorwarnung und Rücksprache mit den betroffenen Gemeinden. Bereits 2013 soll mit dem Bau der Endlager begonnen werden und ab 2014 sollen sie ihren Betrieb aufnehmen.

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Quelle (Auszug): denkbonus.wordpress.com, 26.10.2012; ee-news.ch, 01.11.2012