Neuer Urantransport nach Gronau via Münster – Demo am 09.03.

Am Dienstagabend ist es den Anti-Atomkraft-Initiativen im Münsterland erneut gelungen, einen Urantransport zur Urananreicherungsanlage Gronau zu enttarnen. Der Zug passierte gegen 17:50 Uhr den Münsteraner Hauptbahnhof und nach einem längeren Zwischenstopp kurz nach 19 Uhr Steinfurt. Der Transport enthielt Uranhexafluorid, welches zur Anreicherung nach Gronau gebracht wurde. Der Uranzug kam vermutlich via Köln und Hamm aus Südfrankreich.

Der aktuelle Urantransport macht deutlich, dass die NRW-Landesregierung offensichtlich nicht willens ist, ihren Koalitionsvertrag umzusetzen und den Atomausstieg in NRW voranzubringen. Weder hat die rot-grüne Landesregierung bislang Schritte zur Stilllegung der Urananreicherungsanlage Gronau unternommen noch hat sie sich um die zahlreichen Uran- und Atommülltransporte durch das Münsterland und NRW gekümmert.

Da für die Uranfabriken in Gronau und Lingen derzeit unbefristete Betriebsgenehmigungen vorliegen und sie nicht im angeblichen Atomausstieg berücksichtigt sind, rufen rund 100 Gruppen für den 9. März um 13 Uhr zu einer überregionalen Demo vor der Urananreicherungsanlage Gronau auf. Die Demonstration findet zwei Tage vor dem zweiten Jahrestag der Reaktorkatastrophe von Fukushima statt. Die Urananreicherungsanlage in Gronau und der Betreiber Urenco beliefern Atomkonzerne in aller Welt, darunter bis 2011 auch den Fukushima-Betreiber Tepco.

„Es ist eine Farce vom Atomausstieg zu sprechen, wenn von Gronau aus der Weiterbetrieb von AKW im Ausland dauerhaft ermöglicht und unterstützt wird. Vom Atomausstieg ist im Münsterland noch keine Spur zu sehen,“ so Willi Hesters vom Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen.

Urantransporte: Auch Kommunen müssen mehr Druck machen

„Der neuerliche Urantransport zeigt auch, dass die betroffenen Kommunen entlang der Transportstrecken mehr Druck auf die Landesregierung, die Bundesregierung und Urenco ausüben müssen, um die rollenden Zeitbomben zu stoppen. Münster hat bereits eine entsprechende Resolution verabschiedet, nun sollten auch andere Kommunen dem Beispiel folgen,“ so Matthias Eickhoff von der Initiative SOFA (Sofortiger Atomausstieg) Münster.

httpv://www.youtube.com/watch?v=qYTlMazB5tU

  • 10 Urantransporte per LKW nach Gronau genehmigt
    3. Januar 2013 – Die münsterländischen Anti-Atomkraft-Initiativen und der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) kritisieren scharf, dass die Urananreicherungsanlage (UAA) in Gronau 2013 per LKW aus Russland mit Uran beliefert wird. Aus der aktuellen Genehmigungsliste des Bundesamts für Strahlenschutz geht hervor, dass bis Ende 2013 bis zu zehn Straßentransporte von Russland nach Gronau stattfinden dürfen.

Quelle: PE Aktionsbündnis Münsterland, 28.02.2013