Atomkraftwerk Neckarwestheim

Atomkraftwerk Neckarwestheim

AKW Neckarwestheim

AKW Neckarwestheim

AKW Neckarwestheim

Am Standort Neckarwestheim in Baden-Württemberg befinden sich zwei Atomreaktoren, von denen Block 1 seit 2011 abgeschaltet ist. Block 2 ist der jüngste deutsche Meiler und darf laut Atomausstieg noch bis 2022 in Betrieb bleiben. Für die Atommüll-Lagerung befindet sich auf dem Gelände ein Standortzwischenlager.

Das Atomkraftwerk befindet sich 30km nördlich von Stuttgart, 11km südlich vom Heilbronn und 2 km südlichwestlich von Neckarwestheim. Das AKW ist auf dem Gelände eines ehemaligen Steinbruchs errichtet und ist daher – mit Ausnahme des Abluftkamins – nur aus wenigen Richtungen überhaupt sichtbar.

Das Kraftwerk wird vom EnBW-Tochterunternehmen EnBW Kernkraft GmbH mit Sitz in Obrigheim betrieben. Das Land Baden-Württemberg hält fast 50 Prozent der Aktien an EnBW – und ist damit nicht nur als Atomaufsichtsbehörde sondern auch als Betreiber für die Atomanlage verantwortlich.

Die offizielle Bezeichnung der Anlage ist „Gemeinschaftskraftwerk Neckar“ (GKN).

Atomkraftwerk Neckarwestheim-1 (GKN-1)

Die Pläne zur Errichtung eines Atomkraftwerks in Neckarwestheim reichen bis in die 70er Jahre zurück. Damals war es auch die heute noch beteiligte Deutsche Bahn, die Interesse an dem Reaktor hatte um die Stromversorgung ihrer Schienen zu gewährleisten. Dafür wurde ein besonderer Bahnstromgenerator verbaut. Die elektrische Leistung betrug 840 Megawatt, davon etwa 150 Megawatt für das Netz der Deutschen Bahn. Damaliger Hersteller des Druckwasserreaktors der 2. Generation war die Kraftwerk Union AG (KWU), ein gemeinsames Tochterunternehmen von Siemens und AEG.

Bis zum Beschluss seiner Stilllegung nach dem Beginn der Fuksuhima-Katastrophe 2011 sorgte der Meiler für heftige Auseinandersetzungen.

Gemäß des rot/grünen Atomausstiegs von 2000 wären rechnerisch Ende 2008 die zugeteilten Strommengen verbraucht gewesen. Doch Betreiber EnBW taktierte seit Anfang 2008 und zögerte die Abschaltung durch diverser Stillstände und Leistungsreduktionen im Betrieb heraus. Eine bereits 2006 beantragte Übertragung von Strommengen aus dem Nachbarblock 2 sollte den Betrieb bis 2017 sichern, wurde aber vom damaligen Bundesumweltminister Sigmar Gabriel am 12.06.2008 „aus Sicherheitsgründen“ abgelehnt.

Im Herbst 2010 standen Bundestagswahlen an, CDU und FDP versprachen pauschale Laufzeitverlängerungen für alle AKW um etwa acht Jahre – und gewannen die Mehrheit im Parlament. EnBW konnte sein Kraftwerk weiterbetreiben.

In einer Studie schrieb Wolfgang Renneberg 2010: „GKN 1 gehört nach den Untersuchungen der Gesellschaft für Reaktorsicherheit zu den gegen einen terroristischen Flugzeugangriff am wenigsten geschützten Anlagen in Deutschland.“

Nach dem Beginn der Reaktorkatastrophe von Fukushima am 11. März 2011 wurde die Laufzeitverlängerungen für die „besonders unsicheren“ Alt-Meiler politisch aufgekündigt und damit auch ein sofortiges Ende für Neckarwestheim-1 beschlossen. Der Reaktor wurde am 17. März 2011 für immer abgeschaltet.

Atomkraftwerk Neckarwestheim-2 (GKN-2)

Noch während der Bauphase von Block 1 beantragte der Betreiber im Juni 1975 den Bau eines zweiten Reaktors. Ursprünglich war der gleiche Typ mit ebenfalls 840 Megawatt Leistung geplant. Um die Jahreswende 1979/80 wurden die Pläne geändert und auf einen deutlich größeren „Konvoi“-Druckwasserreaktor der 4. Generation, „Baulinie 80“ mit 1.300 Megawatt elektrischer Leistung sowie einem 160 Meter hohen Naturzug-Nasskühlturm gesetzt. 1981 entschieden und gebaut wurde allerdings aus optischen Landschaftsschutzgründen ein Hybridkühlturm mit einer Höhe von 51,22 Metern.

Neckarwestheim-2 wurde 1989 in Betrieb genommen und ist damit das „jüngste“ der noch laufenden deutschen AKWs. Gemäß des Atomausstiegsgesetz darf der Leistungsbetrieb noch bis Ende 2022 fortgesetzt werden.

Standortzwischenlager für Atommüll

Ein völlig anderes Konzept als an den sonstigen AKW-Standorten wurde in Neckarwestheim ein Atommüll-Zwischenlager für hochradioaktive Abfälle in Castor-Behältern in zwei ca. 90 m langen unterirdischen Lagerkavernen umgesetzt. Die Tunnel wurden in den Fels getrieben, weil es auf dem Gelände nur begrenzt Platz für den Zubau weiterer Hallen gibt. Pluspunkt ist hier natürlich der Schutz gegenüber Einwirkungen Dritter (Terrorschutz).

Technik

Neckarwestheim Block 1

  • Reaktortyp: 2. Generation Druckwasserreaktor
  • Leistung: 840 Megawatt, davon ca. 630 Megawatt für das öffentliche Stromnetz und 150 Megawatt für das Netz der Deutschen Bahn.
  • Kühlung: Die 2. Generation der Druckwasserreaktoren besitzt im Gegensatz zu neueren Anlagen nur drei statt vier Hauptkühlmittelschleifen. Um eine Überhitzung des Neckarwassers zu vermeiden, besitzt Block I zwei Reihen Zellenkühltürme. Ende Juni 2012 wurde im Rahmen der Stilllegung mit dem Abriss der Kühler begonnen.

Neckarwestheim Block 2

  • Reaktortyp: 4. Generation Druckwasserreaktor (Konvoi)
  • Leistung: 1.400 Megawatt
  • Im Unterschied zu Block I findet keine Bahnstromerzeugung statt, doch kann ein Teil des erzeugten Drehstroms im unmittelbar neben der Schaltanlage des Blocks II gelegenen Bahnstromumformerwerk in Bahnstrom umgewandelt werden.
  • Das Reaktordruckgefäß ist ein zylindrischer Stahlbehälter mit einer Höhe von 12 Metern und einem Innendurchmesser von 5 Metern. Seine Wandstärke beträgt 25 cm und sein Leergewicht ca. 520 Tonnen.
  • Kühlung: Hybridkühlturm mit einer Höhe von 51,22 Metern. Beim Bau des Kraftwerkes wurde aus optischen Landschaftsschutzgründen ein niedriger Kühlturm verlangt. Das verdampfte Kühlmittel wird mit Wasser aus dem Neckar (maximal 700 Liter pro Sekunde) aufgefüllt.

Standortzwischenlager

  • Genehmigte Lagerkapazität: 151 Transportbehälter mit einem Schwermetallgewicht von 1.600 Tonnen für 40 Jahre

Betriebsablauf

Neckarwestheim Block 1 (2008 – 2011)

2011

  • 17.06.2011 – Laut Betreiber EnBW endgültig abgeschaltet
  • 17.03.2011 – Reaktor nach Regierungsmoratorium wegen der Störfälle in Japan vom Netz. Laut Ba-Wü Ministerpräsident Mappus für immer.

2010

  • 18.05.-11.07. – Reaktor für Revision vom Netz
  • ab 11.07. – mit Mindestlastniveau von 250 MW zur Verlängerung der Laufzeit am Netz
  • 25.10.-23.12. – Reaktor für Revision vom Netz

2009

  • 12.10.-28.10. – Reaktor für Revision vom Netz

2008

  • 11./12.10.-05.12. – Reaktor für Revision abgeschaltet. Es handelt sich um den zweiten Teil der Jahresrevision, neben üblichen Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten und Tausch von Brennelementen stand eine umfangreiche Wartung des Drehstromgenerators an.
  • 12.07. – Defekt an einem elektrischen Bauteil am Brennelemente-Lagerbecken
  • 31.05. – Undichtigkeit an einer Kleinleitung des Deckeldichtungssystems des Reaktordruckbehälters
  • 21.05.-06.06. – Reparatur der Reaktordeckeldichtung
  • 30.04.-09.05. – Reaktor für Revision vom Netz.
  • 13.03. – Tropfleckage an der Messleitung eines Manometers im Not- und Nachkühlsystem
  • 07.02. – Defekt eines Kuppelschalters zur Verbindung einer 0,4 kV Notstromschiene mit einer 6 kV Notstromschiene

Neckarwestheim Block 2

2015

  • 25.09. – 20.10.2015 – Reaktor nach Jahresrevision mit Brennelementewechsel wieder am Netz.

2014

  • 06.09.-01.10.2014 – Reaktor nach Jahresrevision wieder am Netz. Neben dem Brennelementewechsel fand auch eine Grundüberholung von einer der vier Hauptkühlmittelpumpen statt. An zwei der vier Dampferzeuger fand eine Wirbelstromprüfung statt, zusätzlich wurde ein Dampferzeuger einer inneren Prüfung unterzogen.

2013

  • 24.10.-09.11. – Reaktor wegen möglicherweise defektem Brennelement vom Netz. Ein Brennelement mit einem leicht erhöhten Edelgasaustritt wurde identifiziert und ausgetauscht.
  • 21.09.-12.10.2013 – Reaktor für die jährliche Revision mit Brennelementewechsel vom Netz.

2012

  • 17.09.-14.10. – Reaktor für Revision und Brennelementewechsel planmäßig vom Netz

2011

  • 09.10.-26.10. – Reaktor für Revision und Brennelementewechsel vom Netz

2010

  • 25./26.09.-01.11. – Reaktor für Revision vom Netz

2009

  • 22.08.09: Wegen Revision vom Netz
  • 10.09.09: Nach Revision wieder am Netz

2008

  • 10.10. – Die Schwergängigkeit des Rückschlagventils eines Druckspeichers im nuklearen Kühlkreislauf wurde festgestellt. Zudem wurde ein loser Halter an einer Zwischenkühlwasserpumpe ermittelt.
  • 07.10. – Bei einer regelmäßigen Routineprüfung eines Notstromdiesels wurde eine Kühlwasserpumpe nicht ordnungsgemäß eingeschaltet, wodurch sich im Kühlwasserkreislauf kein Druck aufbauen konnte. Wie in diesem Fall vorgesehen, schaltete sich der Diesel daraufhin automatisch ab und Redundanzen wurden gestartet.
  • 09.09. – Reaktor wegen Schwierigkeiten beim Wiederanfahren wieder offline.
  • 03.09. – An einer Detektionsleitung zur Überwachung der Dichtheit der Reaktordruckbehälterdeckeldichtung wurde ein Leck ermittelt.
  • 23./24.08.-14.09. – Reaktor für Jahresrevision vom Netz
  • 21.05. – Ein Notstromdiesel konnte bei einer Routinesprüfung nicht gestartet werden, anschließend durchgeführte Starts waren allerdings erfolgreich

Kritik

Das Atomkraftwerk steht auf geologisch instabilem Grund. Eine Gipsschicht wird durch Grundwasser ausgelaugt, wodurch Hohlräume entstehen, die spontan einstürzen können. Ende 2002 kam es auf einem Acker nahe Besigheim ohne Vorwarnung zu einem 18 Meter tiefen Erdeinbruch, 4,5 km vom AKW entfernt und in geologisch vergleichbarem Untergrund. Die Atomaufsicht argumentiert zwar, dass die Bewegung des Untergrundes laufend durch empfindliche Messgeräte überwacht wird. Trotzdem wurden seit 1988 im Laufe der Zeit mehrere neue, bisher nicht bekannte Hohlräume im Untergrund unter den AKW entdeckt. Es ist daher zu befürchten, dass weitere Hohlräume entstehen oder bereits existieren, und die Standsicherheit der Anlage gefährden können. Ein Einbruch unter dem Reaktor oder anderen kritischen Bereichen könnte wichtige Komponenten massiv beschädigen und dabei auch mehrere der redundanten Sicherheitssysteme gleichzeitig betreffen.

Der Kühlturm (Bodendurchmesser 165 Meter) ist bereits um 14 cm abgesunken. Über mehrere Jahre wurde mit Hilfe von Beton-Einpressung in den Untergrund versucht, diesen zu stabilisieren.

Schwächen der Sicherheitskultur
Verschiedene Vorfälle der letzten Jahre deuten darauf hin, dass es deutliche Mängel im betriebsinternen Sicherheitsverständnis gibt. Es wurden wiederholt Verstöße gegen die Vorschriften des Betriebshandbuches bekannt.

Störfälle

  • Block 1: 447 meldepflichtige Ereignisse seit Inbetriebnahme, seit 2000 fünf Störungen Stufe 1 der INES-Skala (Stand Ende 2015)
  • Block 2: 104 meldepflichtige Ereignisse seit Inbetriebnahme, seit 2000 drei Störungen Stufe 1 der INES-Skala (Stand Ende 2015)

Die wichtigsten Störfälle:

  • 1977 kommt es beim Anfahren von Block 1 zu einem Störfall, ein Dampferzeuger des Sekundärkreislaufs dampft aus, dabei gelangt heißer, nicht radioaktiver Dampf ins Freie.
  • 1997 wurde während dem Anfahrprozess des Reaktors 1 der vorgeschriebene Füllstand in allen vier Flutbehältern des Notkühlsystems 16 Stunden lang unterschritten und drei der Flutbehälter falsch als verfügbar deklariert. Dieser Vorfall wurde vom Betreiber nicht gemeldet und wurde erst bekannt, nachdem 2001 im AKW Philippsburg ein ähnlicher Fall aufgedeckt worden war.
  • 1999: Der Block 1 fällt durch wiederholte Störfälle an den Hauptkühlmittelpumpen, deren Funktion für die Sicherheit entscheidend ist, auf. Im Mai 1999 kam es zum Ausfall einer Hauptkühlmittelpumpe, und in der Folge zu einer Schnellabschaltung des Reaktors.
  • Im Juni 2002 wurde ein Brennelement von der Lademaschine unbeabsichtigt angehoben und auf einer Position abgesetzt, in der sich bereits ein anderes Brennelement befand. Dieser Vorfall hätte zu einer Beschädigung von Brennstäben des Brennelements und zu einer Freisetzung von radioaktiven Substanzen führen können. Ursache war eine Störung an der Lademaschine, die dem Fahrer angezeigt worden war – dieser hatte jedoch unzulässigerweise die Meldung quittiert und die Sperrung der Maschine aufgehoben, trotz eindeutiger Kenntnis der Vorschriften.
  • 27. Juli 2004: Mit zwei Megabecquerel kontaminiertes Wasser wird aus Block 2 unbemerkt in den Neckar geleitet. Der Vorfall führt erstmals in der Bundesrepublik dazu, dass die Betreibergesellschaft eines Atomkraftwerks ein Ordnungsgeld (25.000 Euro) zahlen muss. Ein Geschäftsführer wird entlassen.
  • Im Oktober 2005 kam es zu einem Brand an einer Hauptkühlmittelpumpe von Block 1 und zu einer Schnellabschaltung, als heißes Öl aus der Pumpe tropfte und sich entzündete. Eine eigentlich vorgesehene Leckölsammeleinrichtung war an der Pumpe nicht montiert.
  • Am 16. November 2005 kommt es zu einer Turbinenschnellabschaltung (TUSA) nach einer Schutzauslösung der Schaltanlage Neckarwestheim.
  • 2008 wurde bei Mannheim eine Konzentration von 16 Bequerel pro Liter Flußwasser Tritium gemessen. Als Verursacher der relativ hohen Tritium-Konzentrationen im Neckar haben Bürgerinitiativen treffsicher das Atomkraftwerk Neckarwestheim ausgemacht. Beweis: Die Belastung ist dort am höchsten, wo das Kühlwasser des Reaktors wieder in den Neckar austritt. Der Wert läge bei 48,9 Bequerel pro Liter, die gesetzliche Obergrenze liegt bei 100 Bequerel.
  • Oktober 2013: In Block 2 ist es zu einem er­höh­ten Austritt von Radio­ak­ti­vität gekommen. Ende Ok­to­ber war die über den Kamin in die Umwelt ab­ge­gebene Ra­dioa­ktivi­tät auf das 23-fache des „Normal­wertes“ gestiegen.

Chronik

1972

  • 01.02.1972 – Baubeginn Block 1

1973/74

  • Noch während der ersten Bauphase wurden die Planungen geändert: Anstelle eines 160 Meter hohen Naturzug-Nasskühlturms entschied man sich für wesentlich kleinere Zellenkühler.

1975

  • Juni – Antrag auf Bau von Block 2, baugleich wie Block 1

1976

  • 26. Mai 1976 wurde der Reaktor kritisch
  • 01.12.1976 – Kommerzieller Leistungsbetrieb Block 1 durch die Übergabe an den Betreiber.

1979

  • Bis zum 31. August gingen insgesamt 27.000 schriftliche Einwände gegen den neuen Block ein, von denen alleine 25.000 vom Bund Bürgerinitiativen Mittlerer Neckar stammten. Der Neckarwestheimer Gemeinderat entschied sich unterdessen mit einer Mehrheit von acht CDU-Stimmen gegen fünf SPD-Stimmen für den neuen Block.
  • Planänderung für Block 2: Es soll ein Reaktor mit 1300 Megawatt elektrischer Leistung sowie einem 160 Meter hohen Naturzug-Nasskühlturm gebaut werden.

1982

  • 09.11.1982 – Baubeginn Block 2

1989

  • 03.01.1989 – Netzsynchronisation von Block 2
  • 15.04.1989 – Kommerzielle Inbetriebnahme von Block 2

2001

  • April 2001 – Betriebsbeginn des Interimslager Neckarwestheim (IL), Betriebsdauer auf 5 Jahre beschränkt. Es handelt sich um eine mobilen Umhausung für Castor-Behälter als Übergangslösung bis zur Inbetriebnahme des Standortzwischenlagers.

2003

  • August 2003: Während der Hitzewelle im August 2003 war das AKW gezwungen, am 6.8. die Leistung beider Blöcke auf Anordnung des Baden-Württemberger Umweltministeriums um 20% zu reduzieren. Die Kühl- und Notkühlsysteme waren nämlich gemäß Sicherheitsnachweis auf eine maximale Temperatur des Flusswassers von 26 Grad Celsius ausgelegt; in diesen Tagen wurden 28°C erreicht. Vom 8.-13. August wurde dem AKW Neckarwestheim erlaubt, aufgrund einer vom Wirtschaftsministerium festgestellten „Versorgungsnotsituation“ den Neckar auf bis zu 30°C zu erwärmen.

2004

  • Im Jahr 2004 kommt es in Block II zu einem Störfall, bei dem radioaktiv verseuchtes Wasser aus der Anlage unbemerkt in den Neckar fließt. Die EnBW muss daraufhin als erste Betreiberin eines Atomkraftwerks ein Ordnungsgeld zahlen.

2006

  • Ende Februar sind im „Interimslager“ 18 CASTOR-Behälter eingelagert.
  • Ende Mai-Mitte Juni – Revision in Block 1
  • Ende August – Anfang September – Revision in Block 2
  • Ende 2006 – Inbetriebnahme des Standortzwischenlagers

2007

  • 18.05.-10.06. – Revision in Block 1
  • 11.08. – 05.09. – Revision in Block 2

2008

  • Im Mai 2008 meldeten mehrere Medien, dass beim Bau des Zwischenlagers möglicherweise minderwertiger Beton eingesetzt wurde, was Einfluss auf die Korrosions-beständigkeit der Stahlbewehrung haben kann. Die Meldung wurde im Februar 2009 durch ein Gutachten bestätigt, wobei allerdings sicherheitsrelevante Teile nicht betroffen sind: Angeblich handle es sich um „untergeordnete Bereiche wie Flucht- und Abluftbauwerke“. Konsequenzen wurden nicht gezogen.
  • 30.04.-09.05. + 11./12.10.-05.12. – Revision in Block 1
  • 23./24.08. – 10.09. – Revision in Block 2
  • Die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO) bescheinigt dem Block I bei einer Prüfung im Oktober 2007 „eines der besten Ergebnisse im internationalen Vergleich“ in den Bereichen Betriebsführung und Sicherheitsmanagement. Der Bund der Bürgerinitiativen Mittlerer Neckar hält dieses Prüfzeugnis für wertlos, da nur das bestimmungsgemäße Funktionieren der Anlage überprüft worden sei.

2009

  • 22.08. – 19.09. – Revision in Block 2
  • 12.10.-28.10. – Revision in Block 1

2010

  • 25.09. – 01.11. – Revision in Block 2
  • 18.05.-11.07. und 25.10.-23.12. – Revision in Block 1

2011

  • ab 17.03.2011: Reaktorblock 1 abgeschaltet, Beschluss zur endgültigen Stilllegung folgt im August.
  • 09.10. – 26.10. – Revision in Block 2

2012

  • 17.09. – 14.10. – Revision in Block 2

2013

  • 21.09. – 12.10. – Revision in Block 2

2014

  • 06.09. – 01.10. – Revision in Block 2

2015

  • 25.09. – 20.10. – Revision in Block 2

2022

  • Ende 2022 – Stilllegung des Gemeinschaftskraftwerk Neckar 2

2046

  • 40 Jahre nach Beginn des Einlagerung endet die Betriebsgenehmigung des Standortzwischenlagers. Es sollen sich dann alle Castoren in einem Atommülllager befinden…

Quellen (Auszug): atommuellreport.de, de.wikipedia.org, …

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