Rheinland-Pfalz: Grüne wollen Urantransporte stoppen

Mit einer Bundesratsinitiative wollen Bündnis 90/Die Grünen in Rheinland-Pfalz die Genehmigung für Urantransporte erschweren, die das Land zum Beispiel aus Hamburg kommend auf dem Weg nach Frankreich durchqueren. Zuletzt war am vergangenen Dienstag ein Zug mit 21 Containern Uranerzkonzentrat über Münster, Bonn und Köln auch durch das Land zur französischen Grenze gerollt. Atomkraftgegner fordern den Stopp der Transporte.

Angekettet vor dem Atomtransport mit Uran-Containern. Foto: Pay Numrich

Angekettet vor dem Atomtransport mit Uran-Containern. Foto: Pay Numrich

Allein in diesem Jahr sind bis September laut einer Antwort des rheinland-pfälzischen Energieministeriums 13 Urantransporte durch Rheinland-Pfalz gefahren, im vergangenen Jahr waren es 18. Genehmigt werden die Transporte durch das Eisenbahnbundesamt und das rheinland-pfälzische Innenministerium wird über die Durchfahrt informiert. Die Transporte selbst unterliegen keiner Meldepflicht.

Die Saarburger Grünen-Landtagsabgeordnete Stephanie Nabinger kündigte nun eine Bundesratsinitiative ihrer Partei an, mit der erreicht werden soll, dass die Genehmigungen für diese Transporte nicht mehr so leicht erteilt werden können. Ein Verbot der Uranzüge quer durch die gesamte Republik hält sie allerdings „für schwer durchsetzbar“, schreibt der „Volksfreund“.

Selbst das Ministerium bestreitet laut „Volksfreund“ nicht, dass von dem Urankonzentrat „aufgrund seiner chemischen Eigenschaften ein erhebliches Gefahrenpotenzial ausgehe“. Doch verbieten könne es die Transporte nicht.

Atomkraftgegner begrüßen die Initiative der Grünen, denn das Inventar der Behälter ist gefährlich:

„Die Transporte stellen eine unnötige Gefährdung der Bevölkerung dar“, erklärt ROBIN WOOD-Energiereferent Tobias Darge anlässlich des aktuellen Transports. „Jeder Container mit Urankonzentrat hat eine Aktivität von ca. 360 Giga-Becquerel. Bei einem Aufprallunfall kann radioaktiver Staub frei werden, der – eingeatmet -Lungenkrebs verursacht.“

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Quelle (Auszug): volksfreund.de, 13.10.2014