Anti-Atom-Bündnis in Berlin und Potsdam fordert: Abschaltung des Forschungsreaktors

Entgegen ihrer Verpflichtung den Senat, das Parlament und die Berliner Bevölkerung rechtzeitig und umfassend über die Vorkommnisse in Berlins Atomforschungsreaktor BER II in Berlin-Wannsee zu informieren, bedurfte es einer hartnäckigen Recherche einer Berliner Tageszeitung, dass der Berliner Senat Akten herausrückt, aus denen klar hervorgeht, dass es im November letzten Jahres zu einem erheblichen Störfall im Atomforschungsreaktor kam.

Atomreaktor Wannsee dichtmachen!

Atomreaktor Wannsee dichtmachen!

Die seit vier (!) Jahren bekannte Rissbildung in einer zentralen Kühlmittelleitung drohte sich schlagartig zu vergrößern und infolge wäre das Kühlbecken leergelaufen und eine Kernschmelze hätte bevorgestanden, berichten die AtomkraftgegnerInnen des Anti-Atom-Bündnis in Berlin und Potsdam. Das habe die Atomaufsichtsbehörde mehr als ein halbes Jahr der Öffentlichkeit verschwiegen. Und noch schlimmer, der Senat habe die Vertuschungspolitik des Betreibers, der HZB tatkräftig unterstützt.

„Die HZB verschweigt den Grund der Abschaltung und spricht auf ihrer Homepage von ‚Ertüchtigung‘ des Reaktors“, kritisieren die Aktivisten. „Diese Politik des Verharmlosens und Vertuschens von gravierenden Mängeln und Störfällen des Atomforschungsreaktors, bei dem im Falle einer Kernschmelze immerhin ein Zehntel der radioaktiven Strahlung wie beim Supergau in Fukushima freigesetzt würde, ist einfach nicht mehr hinnehmbar“.

Die AtomkraftgegnerInnen fordern die sofortige Absetzung des zuständigen Leiters der Atomaufsicht und des zuständigen Senators Müller wegen Unfähigkeit und Kumpanei mit der Betreibergesellschaft auf dem Rücken der Berliner Bevölkerung.

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Quelle (Auszug): atomreaktor-wannsee-dichtmachen.de, 8.7.2014