Offenhaltungsbetrieb: Kostengünstige Variante, um Gorleben im Spiel zu belassen

Der gesamte Erkundungsbereich I im Salzstock Gorleben wird von allen Betriebseinrichtungen und -anlagen geräumt, Bohrlöcher werden verfüllt und dann so abgesperrt, dass dieser Bereich nicht mehr betreten werden kann. Was im ersten Moment wie eine positive Nachricht klingt, entpuppt sich bei näher Betrachtung als die kostengünstige Variante bei der Offenhaltung Gorlebens als mögliches Atommüllendlager, meinen Atomkraftgegner.

Peter Hart, Leiter der Abteilung Nukleare Ver- und Entsorgung im Bundesumweltministerium, erklärte das Vorhaben am Montagabend auf einer öffentlichen Ratssitzung in Gartow. Ein entsprechender Antrag auf Genehmigung des Hauptbetriebsplans für diesen “Offenhaltungsbetrieb” im Salzstock Gorleben sei in Vorbereitung und werde kurzfristig eingereicht. Hart stellte heraus, dass 14 Varianten untersucht wurden und betonte, man hätte sich für die Variante entschieden, „die uns die größtmöglichste Flexibilität erlaubt“.

“Was im ersten Moment wie eine positive Nachricht klingt, entpuppt sich bei näher Betrachtung als die kostengünstige Variante bei der Offenhaltung Gorlebens als mögliches Atommüllendlager”, kontert die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V. (BI). „Wir fordern den Rückbau und die Verfüllung der Stollen und Schächte mit dem aufgehaldeten Salz”, so BI-Sprecher Wolfgang Ehmke.

Ungefähr zwei Jahre werde es dauern, bis alle Betriebseinrichtungen- und Anlagen inklusive der Versorgungsleitung entfernt und die Tiefbohrlöcher verfüllt sind. Die Stollen im Erkundungsbereich I sollen demnach auch nicht mehr von Salzgestein freigeräumt werden.

Die BI erinnert: Während der Zeit des Endlagermoratoriums von 2000 – 2010 wurden nach Angaben des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) 11.013 Tonnen Salz zutage gefördert und auf der Salzhalde abgelagert. Das Salzhaufwerk war als Folge des untertägigen Gebirgsdrucks angefallen durch das Entfernen von losen Gesteinsstücken an Firste und Stößen.

Martin Donat, der BI-Vorsitzende erklärt: „Letztendlich haben die Betreiber alles erreicht, was sie wollten. Alle Optionen bleiben weiterhin offen. Deswegen beruhigt uns die Entscheidung für diese Variante gar nicht.“

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Quelle (Auszug): bi-luechow-dannenberg.de, 25.6.2014