AKW Grohnde soll vor Abschluss der Reparaturarbeiten wieder ans Netz

Offenbar sind im Atomkraftwerk Grohnde weitere Reparaturarbeiten nötig. Betreiber EON hält dennoch an der morgigen Wiederinbetriebnahme fest – und will den Meiler schon am kommenden Wochenende wieder in seiner Leistung drosseln. Atomkraftgegner fordern die Atomaufsicht auf, den Neustart zu verbieten.

In einer Veröffentlichung am heutigen Vormittag teilte EON eine „geplante Maßnahme“ in Grohnde ab morgen mittag (20.6.) mit, die eine Inbetriebnahme des Kraftwerks auf Samstag, 23.59 Uhr verzögert hätte. Offenbar soll nun die notwendige „Instandhaltung“, von der seit heute mittag auf der Webseite eon-schafft-transparenz.de gesprochen wird, jetzt bei laufendem Betrieb stattfinden. Statt einer verzögerten Inbetriebnahme werde am kommenden Samstag die Leistung von Grohnde (1.360 MW) ab 7.00 Uhr für 9 Stunden um 180 Megawatt reduziert.

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Atomkraftgegner fordern weiterhin die Stilllegung des AKW und eine lückenlose Aufklärung der Umstände um die vielen Defekte. Dass vorerst Arbeiten im Stillstand geplant sind, nun aber bei laufendem Reaktor durchgeführt werden sollen, könnte ein Hinweis auf die Sicherheitskultur des Betreiber sein: Der Meiler soll unter allen Umständen so schnell wie möglich wieder produzieren um dem Unternehmen satte Gewinne in die Kassen zu spülen – auf Kosten der größtmöglichen Sicherheit.

„EON plant offenbar, den Meiler in Grohnde vor Abschluss aller Reparaturarbeiten wieder in Betrieb zu nehmen. Das nehmen wir nicht hin. Wir fordern von der zuständigen Atomaufsicht in Niedersachsen, Herrn Wenzel, den Neustart sofort zu verbieten“, so Jan Becker von contrAtom.

19.06.: 4.000 Protestunterschriften an Wenzel

19.06.: 4.000 Protestunterschriften an Wenzel

Heute mittag wurden 4.000 Protestunterschriften an den niedersächsischen Umweltminister Wenzel übergeben.

Quellen (Auszug): eon-schafft-transparenz.de, 19.06.2014