Frankreich: Beide Reaktoren des ältesten Meilers vom Netz

Es ist wenige Tage her, dass die französische Atomaufsicht die Sicherheit des ältesten Atomkraftwerks im Land als „ziemlich zufriedenstellend“ beurteilten. Nun sind beide Meiler störfallbedingt abgeschaltet. Atomkraftgegner fordern die sofortige Stilllegung.

Greenpeace-Aktion am AKW Fessenheim, 28.03.2014; Bild: Greenpeace

Greenpeace-Aktion am AKW Fessenheim, 28.03.2014; Bild: Greenpeace

Reaktor Nummer eins am Standort steht nach einem Vorfall in der Wasserversorgung seit Anfang April still. Am vergangenen Freitag folgte nun die unplanmäßige Abschaltung von Block 2. Nach dem vorzeitigen Verschluss eines Ventils habe sich der Reaktor am Abend automatisch abgeschaltet.

Die französische Atomaufsicht ASN hatte die Sicherheit des seit den siebziger Jahren betriebene AKW erst Mitte dieser Woche als „weitgehend positiv“ beurteilt. Allerdings gab die Behörde zu, dass es bei so alten Meilern „äußerst schwierig“ sei, die Technik auf den neuesten Stand zu bringen. Frankreich plant die Stilllegung Ende 2016.

Atomkraftgegner fordern die umgehende Stilllegung der zwei Reaktoren. Sie wurden in erdbebengefährdeter Region gebaut. Allein im vergangenen Jahr hat es 4 Störfälle der Stufe zwei und 126 Störungen der Stufe eins gegeben. Auch in Frankreich ist die Endlagerung von hochradioaktivem Atommüll ungelöst. Angesichts der aktuellen Situation in Fessenheim ist die Einschätzung der französischen Sicherheitsbehörde also nicht mehr als „eine Ironie“.

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Quellen (Auszug): faz.net, dw.de; 19.04.2014