Lingen: Arbeiter in Erdöl-Raffinerie verstrahlt

Mitte September wurde im niedersächsischen Lingen in einer Erdöl-Raffinerie ein Arbeiter verstrahlt. Der Unfall ereignete sich am 14. September und wurde aber erst jetzt von der Internationalen Atomenergie Organisation (IAEO) veröffentlicht.

Der Arbeiter einer Firma für zerstörungsfreie Werkstofftests habe wegen einer defekten Messeinheit eine Dosis von 75 mSv erhalten. Für in dieser Sparte arbeitende Menschen ist eine Ganzjahresdosis von 20 mSv zulässig, schreibt die IAEO. Es habe durch die Strahlung Verletzungen an der linken Hand gegeben, die ebenfalls eine deutliche Grenzwertüberschreitung belegen würden. Darüber hinaus habe es erhebliche Verzögerungen bei der Meldung des Vorfalls an die zuständigen Behörden und die medizinische Versorgung der Mitarbeiter.

  • Die IAEO stuft den Unfall auf der internationalen Bewertungsskala (International Nuclear Event Scale – INES) in die Stufe 3 – Ernster Störfall, Sehr geringe Freisetzung, Schwere Kontaminationen, akute Gesundheitsschäden beim Personal.

Das niedersächsische Umweltministerium weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die INES-Skala auch außerhalb von Atomanlagen angewendet würde.

  • Von wegen Atomausstieg: Unbefristete Betriebsgenehmigung für Brennstoffwerke
    11. September 2013 – Wie das NDR-Wirtschaftsmagazin “Plusminus” in seiner heutigen Sendung berichtet, werden in Deutschland auch nach Stilllegung des letzten Atomkraftwerks weiterhin Brennelemente für den Export produziert. Die Urananreicherungsanlage Gronau und das Brennelementewerk in Lingen erhielten nämlich unbefristete Betriebsgenehmigungen. Für Atomkraftgegner ist das mit einem Atomausstieg nicht vereinbar.
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    11. Oktober 2012 – Die “ANF” in Lingen produziert Brennelemente für Atomkraftwerke. Heute morgen wurde das Werk von Atomkraftgegner heimgesucht und mit einer Kletter- und Blockadeaktion für Stunden dicht gemacht.

Quellen (Auszug): news.iaea.org, umwelt.niedersachsen.de; 28.11.2013