Aktion in Bremen: ROBIN WOOD fordert Stopp der Transporte und den Sofortausstieg aus der Atomwirtschaft

AktivistInnen der Umweltschutzorganisation ROBIN WOOD protestieren heute seit etwa 11:00 Uhr in Bremen-Neustadt vor den Toren der Spedition Kieserling gegen Atomtransporte. Einige AktivistInnen kletterten auf das Dach eines LKWs, der zur Zeit die Zufahrt zum Speditionsgelände versperrt, und entrollten Transparente mit den Slogans „Kieserling: Der Atomtod fährt mit!“ und „Kieserling: Mit Vollgas für den Super-GAU!“.

Protestaktion in der Zufahrt der Spedition Kieserling in Bremen, 2.8.2013 (Foto: ROBIN WOOD)

Protestaktion in der Zufahrt der Spedition Kieserling in Bremen, 2.8.2013 (Foto: ROBIN WOOD)

Die in Bremen ansässige Spedition Kieserling transportiert per LKW Uranhexafluorid, angereichertes Uran und Brennelemente. ROBIN WOOD fordert den Stopp dieser Transporte und das sofortige Ende des Atomgeschäfts.

„Die Atomtransporte der Spedition Kieserling gefährden die Bürgerinnen und Bürger. Außerdem dienen sie dem Weiterbetrieb von Atomkraftwerken weltweit“, sagt ROBIN WOOD-Aktivistin Judith Ahlers.

Kieserling beliefert überwiegend die Urananreicherungsanlagen im westfälischen Gronau und im niederländischen Almelo sowie die Brennelementefabrik im niedersächsischen Lingen. Mit über 120 genehmigungs- und anzeigepflichtigen Atomtransporten allein im Jahr 2012 hat die Spedition einen beträchtlichen Anteil am Aufkommen der Atomtransporte in Deutschland – durchschnittlich jeden dritten Tag fährt sie einen Atomtransport.

„Solange in Deutschland Atomtransporte rollen, Atomkraftwerke laufen und die Atomanlagen in Gronau und Lingen Uran und Brennstäbe in alle Welt exportieren, ist der von der Bundesregierung beschlossene ‚Atomausstieg‘ eine Farce“, sagt Simon Büscher. „Wir wollen die sofortige Stilllegung aller Atomanlagen. Jegliche Zusammenarbeit mit der Atomwirtschaft muss unterbleiben. Das gilt auch für die Spedition Kieserling. Sie soll sich nicht zum Handlanger der Atomindustrie machen und ab sofort keine Atomtransporte mehr übernehmen!“

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Quelle: robinwood.de, 02.08.2013