Berlin verbietet Kirschbaum in Gedenken an Fukushima

Die Berliner Senatskanzlei verweigert Bauern die Pflanzung eines Kirschbaums, der am 11.03.2013 anlässlich des zweiten Jahrestag der Katastrophe in Fukushima als Symbol der Solidarität mit dem japanischen Volk und mit den vom Tepco Konzern verfolgten Aktivisten gepflanzt werden sollte. „Inakzeptabel und im höchsten Maße unerhört“ meinen die Initiatoren.

Im Vorfeld hatten die Bauern die Berliner Verwaltung um Genehmigung gebeten, die japanische Kirsche am 11. März, am zweiten Jahrestag der Reaktorkatastrophe, im Berliner Tiergarten gegenüber der japanischen Botschaft pflanzen zu dürfen. Damit wollten Bauern der Anti-Atom-Bewegung aus Norddeutschland an diesem Tag ein Zeichen setzen. In Berlin ist am gleichen Tag ein Trecker-Korso von Blankenfelde zum Tiergarten geplant. Die Pflanzung stünde laut dem Bezirksamt Mitte von Berlin „nicht im öffentlichen Interesse“.

„Die Ablehnung der Pflanzung eines Baumes ist völlig inakzeptabel und in hohem Maße unerhört! Wenn Bauern aus Deutschland am Fukushimajahrestag ein Zeichen an die Menschen Japans senden wollen und dies mit der Begründung, das läge ‚nicht im Interesse Berlins’ abgelehnt wird, ist dies bitter traurig, ein Armutszeugnis mangelnder Sensibilität für das Volk Japans“, so Ludwig Pape, der Anmelder der Aktion. Die japanische Kirsche gilt als eines der wichtigsten Symbole der japanischen Kultur und stehe für Schönheit, Aufbruch und Vergänglichkeit.

Mit der Ablehnung der Pflanzenaktion am „Tag der Katastrophe“ würde ein für Berlin peinlicher Vorgang produziert, der von Provinzialität zeuge, so die Atomkraftgegner. Nun wollen sich die Verantwortlichen der Aktion an die Fraktionen im Berliner Abgeordnetenhaus wenden, um doch noch eine Genehmigung für diese solidarische und der Völkerverständigung dienenden Aktion zu erhalten.

  • Aufruf zu Protest: Zwei Jahre Fukushima – Atomanlagen abschalten!
    Die Atomkatastrophe von Fukushima dauert an. Mindestens 380.000 Menschen mussten evakuiert werden – vermutlich für Jahrzehnte. Viele Regionen auch außerhalb der Sperrzone sind radioaktiv stark belastet, Lebensmittel verseucht. In den baufälligen Ruinen der Reaktoren kann es jederzeit erneut zu massiver Freisetzung von Strahlung kommen. Fukushima bleibt eine Mahnung für alle: Atomausstieg – jetzt! Am 9. März 2013 gehen wir an den AKWs Grohnde und Gundremmingen sowie an der Uranfabrik Gronau auf die Straße.

Quelle (Auszug): PE antiatomberlin; 26.02.2013