Störung im Atomkraftwerk Brokdorf
Kurzzeitige musste gestern wegen einer Störung die Leistung des Atomkraftwerk Brokdorf reduziert werden. Laut Betreiber E.ON Kernkraft war das Ereignis nicht meldepflichtig. Atomkraftgegner rufen zu Protesten gegen den Weiterbetrieb des Meilers in Norddeutschland auf.
Laut E.ON musste am Nachmittag des 20. Februar 2013 wegen einer „Störung in der Turbinenregelung im nicht-nuklearen Teil der Anlage“ die Leistung reduziert werden. Alle Systeme hätten „bestimmungsgemäß“ reagiert. Nach dem Tausch einer elektronischen Baugruppe wurde die Leistung der Anlage stufenweise angehoben, so dass gestern Abend gegen 23.00 Uhr wieder Volllast erreicht wurde, schreibt E.ON auf seiner Webseite.
Eine Überprüfung dieser Angaben ist für die Öffentlichkeit nach einem Update der Webseite „eon-schafft-transparenz.de“ nicht mehr möglich. Waren bis dahin auch Ereignisse aus der Vergangenheit als „Urgent Market Messages“ (UMM) weiter einsehbar, ist dies nicht mehr möglich. Nur wer während des Ereignisses die Webseite besucht, findet entsprechende Informationen dazu.
- E.ON hat offensichtlich kein Interesse mehr an einem transparenten AKW-Betrieb. Der Titel der Webseite „eon-schafft-transparenz.de“ wird damit zur Farce.
Atomkraftgegner kündigen unterdessen Proteste gegen den Weiterbetrieb des Meilers an der Elbe an. Am 21. April, dem Jahrestag der Tschernobyl-Katastrophe, soll vor dem AKW protestiert werden.
- Tschernobyl-Jahrestag: Protest-Meile am AKW Brokdorf geplant
21. Februar 2013 – Norddeutsche Atomkraftgegner sind sich einig, eine Kernschmelze wie in Fukushima oder wie 1986 in Tschernobyl kann im AKW Brokdorf jeden Tag passieren. Für weite Teile der Region bis weit über Hamburg hinaus, würde dies eine radioaktive Katastrophe bedeuteten. Der Meiler soll laut Atomausstieg noch mehr als zehn Jahre laufen. Dagegen richtet sich der geplante Protest am 21. April.
- “Kernschmelze im AKW Brokdorf jederzeit möglich”
8. Februar 2013 – Die Sicherheitssysteme des Atomkraftwerks Brokdorf reichen nicht aus, um eine Kernschmelzkatastrophe mit massiver Freisetzung radioaktiver Stoffe zu verhindern. Das ist das Ergebnis einer gutachterlichen Stellungnahme, die Dipl.-Ing. Dieter Majer, Ministerialdirigent a.D., im Auftrag der Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt verfasst hat.
Quelle (Auszug): eon-kernkraft.de, 21.2.2013