Rostock: Hafentransporte bleiben gefährlich!

Letzten Donnerstag fand im Peter-Weiss-Haus Rostock eine Informationsveranstaltung bezüglich der Transporte von radioaktiver Fracht über Ostseehäfen, wie den von Rostock statt. Das Rostocker Antiatomnetzwerk klärte dabei erneut über die Risiken der Verfrachtung von Rohstoffen für die Herstellung von Brennelementen, und neuen unbestrahlten Brennelementen auf dem Seeweg auf.

Dabei handele es sich nicht nur um die Gefahr der radioaktiven Belastung durch ionisierende Strahlung, die bei einem Unfall frei werden könnte, sondern ebenso um sehr ernsthafte Folgen die von Stoffen wie Uranhexaflourid und seiner hochtoxischen Reaktionsprodukte mit Wasser ausgehen würden.

Derartige Transporte über die Ostseehäfen, via LKW auf Passagierfähren, finden regelmäßig mindestens seit 2006 auch über Rostocker Stadtgebiet statt – bis 2010 ohne Information der Öffentlichkeit. Eine Anfrage der Grünen-Fraktion der Rostocker Bürgerschaft bei der Stadtverwaltung brachte Licht ins Dunkel. Seither gab es zwei Beschlüsse der Rostocker BürgervertreterInnen, dass es keine derartigen Transporte durch Rostock mehr geben soll.

  • Diese sind jedoch bis heute nicht eingestellt worden. Einen speziellen Katastrophenplan gebe es nicht.

Laut Aussagen der Rostocker Stadtverwaltung, der Oberbürgermeister Roland Methling vorsteht, ist es nicht möglich diese Beschlüsse in der Hafenbetriebsordung umzusetzen, da auch das Land Mecklenburg-Vorpommern zu 25% Anteilseigner an der Hafenbetreibergesellschaft HERO ist. Die Stadt hat dreiviertel der Anteile inne.

Andere deutsche Hafenstädte, wie Wilhelmshaven, Emden, Lübeck und zuletzt auch Bremen haben eine solche Hafenteilumwidmung zum Verbot derartiger Transporte durchgeführt. Mitte Januar 2013 hat erst Bremen sein Haltung darin bestärkt, indem es einen Antrag auf Sondergenehmigung zur Durchführung eines Transports von radioaktiven Stoffen ablehnte.

Wie um die Ernsthaftigkeit der Lage zu verdeutlichen, kam es ebenso am Donnerstag zu einem Zwischenfall. Zum Glück ist bei dem Brand eines LKW auf dem Parkdeck der Fähre „Stena Nautica“ der Fährreederei Stena-Line keiner der 117 Menschen an Bord verletzt worden. Seit Oktober vergangenen Jahres ist u.a. die Fährlinie Rostock-Trelleborg, auf der die Atomtransporte regelmäßig auf Passagierfähren von Scandlines durchgeführt worden, an Stena-Line verkauft.

Quelle: PE Rostocker Antiatomnetzwerk, 27.01.2013