Energiewende erspart 82 Milliarden Euro für Ersatz-AKW

Laut einer Berechnung des Internationalen Wirtschaftsforums Regenerative Energien (IWR) bleiben dank des Atomausstiegs Deutschland Kosten in Höhe von mehr als 80 Milliarden Euro erspart, die in den Ersatz von alternden Atomkraftwerken hätten investiert werden müssen.

Hätte die Politik in Deutschland den Ausstieg nicht beschlossen und die 17 Atomanlagen, die vor Fukushima noch in Betrieb waren, müssten ersetzt werden, so würde dies bis 2030 Kosten in Höhe von 82 Mrd. Euro allein für den Neu- bzw. Ersatzbau verursachen, so das IWR. Wegen der enormen Kosten, die in die Beibehaltung von Atomprogrammen investiert werden müssten, ist es durchaus vorstellbar, dass in Zukunft mehr Länder einen deutlichen Schwenk in Richtung erneuerbare Energien vollziehen.

Der Neubau von Atomkraftwerken wird immer kritischer, weil sich nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima kaum mehr Finanziers finden lassen, die Bauten Zeitpläne nicht einhalten können, weitere Sicherheitsaspekte gefordert werden und die Preise immer weiter steigen. Die Bau des ersten „Europäischen Druckwasserreaktors“ in Finnland ist mehr als fünf Jahre im Verzug, die veranschlagten Kosten haben sich auf etwa 6,6 Milliarden Euro mehr als verdoppelt.

„Mit der Energiewende haben wir in Deutschland eine sehr wichtige Entscheidung vorgezogen, die in den anderen Ländern noch bevorsteht“, so IWR-Direktor Dr. Norbert Allnoch. „Wir haben im Moment einen Vorsprung, da wir sowohl beim Ausstieg aus der Kernenergie, als auch beim Einstieg in die erneuerbaren Energien weiter sind als andere Staaten.“

  • Eine Billionen in 20 Jahren: Atomkraft kommt Ländern richtig teuer
    19. Oktober 2012 – Länder, die anders als Deutschland weiterhin auf die Atomkraft setzen, schieben nach Berechnungen des Internationalen Wirtschaftsforums Regenerative Energien (IWR) eine riesige Kostenwelle vor sich her. Alternde Atomkraftwerke werden immer anfälliger und teurer. Für den Ersatz müssten Länder wie Frankreich, USA, Russland oder Kanada etwa 1,1 Billionen Euro bis 2030 investieren.

Quelle (Auszug): iwrpressedienst.de; 19.10.2012