Grohnde: MOX-Gegner bereiten Proteste vor

Am Mittwoch ist der Atomtransporter morgens den nahe der Atomfabrik Sellafield in südliche Richtung gestartet, um in der Nacht umzukehren. Atomkraftgegner um das AKW Grohnde bereiten unterdessen Protestaktionen vor.

„Über die Gründe können wir nur spekulieren“, erklärt Pressesprecher Bernd Schlinkmann. „Probefahrt oder technische Probleme? Am Besten wäre es, wenn der gefährliche Transport abgesagt wäre. Transport und Einsatz der MOX-Brennelemente erhöhen zusätzlich das Risiko der Atomenergie. Auch der Frachter ist nicht für so einen gefährlichen Transport geeignet. Er hat keine doppelte Hülle und nur einen Antrieb. Die Liste der Risiken bei dem Schiff ist lang.“

Autobahnaktionstag gegen MOX-Transport, Feb. 2012; Bild: anti-atom.org

Autobahnaktionstag gegen MOX-Transport, Feb. 2012; Bild: anti-atom.org

Die französische Sicherheitsbehörde „Autorité de Suretté Nucléaire“ (ANS) habe den Einsatz schon 2010 kritisiert. Die ehemalige Autofähre ist für Atomtransporte ungeeignet und muss abgewrackt werden.

 

Der Katastrophenschutz bei Atomtransporten ist mehr eine Katastrophe, als ein Schutz. So muss der Amtskollege von Landrat Butte im Kreis Wesermarsch -Landrat Michael Höbrink festhalten, dass der Landkreis keine Informationen erhalten hat. Der Landrat ist der oberster Katastrophenschützer vor Ort. Zum Radio Bremen sagte Höbrink über den Plutonium-Transport: „Wir sind die Katastophenschutzbehörde und im Ernstfall wissen wir gar nichts.“

Die in der Regionalkonferenz Grohnde Abschalten organisierten Atomkraftgegner, Gruppen und Initiativen fordern das Verbot von MOX-Brennstäben und den Transport solcher gefährlichen Stoffe auf öffentlichen Straßen. Es muss die maximale Sicherheit bei Risiko-Transporten gelten, egal wie teuer. Sicherheit geht klar vor Profit.

Die Anti-Atom-Bewegung ist alarmiert und bereit sich für den Protest vor.

„Sollte der Transport dennoch stattfinden, sind wir vor Ort“, erklärte Schlinkmann. „So wurde heute, am Donnerstag, eine Dauermahnwache am AKW Grohnde angemeldet.“

Kritik kommt auch aus der Politik: Gestern hat die Linken-Fraktion in Hannover ihre Kritik an den Transporten bekräftigt. Der umweltpolitische Sprecher der LINKEN im Landtag, Kurt Herzog, sagte:

„Wenn es in Niedersachsen um Atomkraft geht, spielen Sicherheit und der Schutz von Mensch und Umwelt keine Rolle mehr. Die Verantwortlichen halten es offenbar nicht einmal für notwendig, die Landräte der betroffenen Kreise zu informieren!“ DIE LINKE fordert ein Verbot des Einsatzes und Transportes plutoniumhaltiger Mischoxidbrennelementen.

  • Fehlalarm: Erster Plutonium-Transport nach Grohnde möglicherweise gestartet
    12. September 2012 – Das britische Transportschiff “Atlantic Osprey” hat heute Vormittag den Hafen von Workington wenige Meilen nördlich der Wiederaufarbeitungsanlage Sellafield mit südlichem Kurs verlassen. Atomkraftgegner erwarten für die 2. Septemberhäfte einen Transport von acht plutoniumhaltigen Mischoxid-Brennelementen. Möglicherweise hat die Atlantic Osprey diese Fracht an Bord. Update: Um 18.00 Uhr änderte das Schiff abermal den Kurs und befindet sich nun im Heimathafen Workington.

Quelle (Auszug): grohnde-abschalten.de, umweltfairaendern.de; 13.09.2012