Atomkraftgegner fordern MOX-Verbot

Atomkraftgegner fordern von Bundesumweltminister Peter Altmaier als verantwortlichen Bundesminister und im Bundesamt für Strahlenschutz und Reaktorsicherheit zuständig ein Transportverbot von Plutonium-Brennelementen in Atomkraftwerken. Anlass ist die geplante Anlieferung zum AKW Grohnde, gegen die sich Widerstand regt.

Bürger, Anti-Atom-Gruppen und Umweltverbände sind sehr besorgt: Der AKW Betreiber EON will im September und November sog. Misch-Oxid-Brennelemente (MOX) mit rund 300 Kilogramm angereichertes Plutonium aus dem britischen Atomkomplex Sellafield über Nordenham, und dann per LKW über die einfache Straßen und Autobahnen quer durch Niedersachsen zum Atomkraftwerk Grohnde transportieren.

Der Einsatz von plutoniumhaltigen Mischoxid -Brennelementen (MOX) macht Atomreaktoren komplizierter, gefährlicher und erhöht die Auswirkung von katastrophalen Unfällen, so dass wesentlich mehr Plutonium freigesetzt werden könnte. Auch strahlen abgebrannte MOX-Brennelemente doppelt so stark im Vergleich zu „normalen“ Brennelementen. Das bedeutet eine verstärkte Strahlenbelastung bei Personal und Anwohnern, bei der Zwischenlagerung und der völlig ungeklärten Entsorgung. Die Ereignisse im Block 3 des AKW Fukushima haben 2011 gezeigt, dass plutoniumhaltige MOX-Brennelemente die verheerenden Auswirkungen von Reaktorunglücken noch vergrößern. Zudem könnten aus dem Material bis zu 50 Atombomben gebaut werden. Speziell der Transport birgt Risiken, denn ein Schutz auf den vielen Kilometern – besonders auf der Autobahn – kann nicht umfassend gewährleistet werden. Sollte Plutonium bei einem Unfall frei werden, können schon kleinste Spuren davon, eingeatmet, Krebs auslösen. Plutonium ist ein sogenanntes Ultra-Umweltgift mit einer Halbwertzeit von 24.000 Jahren.

AtomkraftgegnerInnen fordern auf Grundlage dieser umfassenden Kritik in einem Schreiben an Bundesumweltminister Peter Altmaier, den Transport und Einsatz von plutoniumhaltigen Brennelementen umgehend zu verbieten.

  • Proteste gegen Plutonium-Transporte
    31. August 2012 – Gleich zwei Touren mit Plutonium-Brennelementen sollen von England aus demnächst am AKW Grohnde eintreffen. Die genauen Transporttermine werden geheim gehalten, klar ist aber bislang, dass ein erster Transporte noch im September, der zweite wohl im November stattfinden wird. In Grohnde, Hameln und Nordenham regt sich jetzt Protest!

Quelle (Auszug): grohnde-abschalten.de, 03.09.2012