Erste Probebohrung im Endlager Asse-2 gescheitert

Die Atommüllberge aus der Asse-2 sollen geborgen werden, dass ist erklärter, politischer Wille. Um Informationen zu bekommen, wie der Zustand der eingelagerten Fässer in den zugemauerten Kammern ist, sollen Bohrungen durch die Wände stattfinden. Nach langem Ringen wurde vor einer Woche damit begonnen – nun ist erstmal wegen technischer Probleme wieder Schluss. Atomkraftgegner haben unterdessen eine Unterschriftenaktion gestartet: Für die Rückholung – gegen die Flutung der Asse!

Asse Koordinationskreis: Rückholung des Atommülls

Asse Koordinationskreis: Rückholung des Atommülls

Weiches Bitumen drohe das Bohrloch und den Bohrer zu verschmieren, berichtet die Braunschweiger Zeitung und bezog sich dabei auf Aussagen eines Sprechers des Bundesamtes für Strahlenschutz. Deswegen mussten die Bohrungen gestoppt werden. Bisher sei die Anlage sieben Meter in die Kammer 7 des Atommülllagers vorgedrungen – bis zum Inneren sind es 20 Meter. Innerhalb von sechs Wochen sollten die Wände, die aus unterschiedlichem Material bestehen, durchbohrt werden. Anschließend soll eine Minikamera Aufschluss über den Zustand in der Atommüllkammer geben – erste Grundlage, ob eine Bergung der vielen Fässer überhaupt machbar ist. Möglich ist, dass die seit den 80er Jahren eintretenden Laugen die Fässer bereits zersetzt haben und aus dem Inhalt ein Salz-Atommüllgemisch geworden ist.

Atomkraftgegner fordern eine schnelle Wiederaufnahme der Bohrungen, denn in der Vergangenheit war deren Start politisch blockiert worden. Für mögliche Kritik oder eine Planänderung an dem milliardenschweren Bergungskonzept darf der derzeitigen Stopp nicht genutzt werden:

„Die Bohrungen sind ein erster Meilenstein für die Bergung des Atommülls“, so Jan Becker von contrAtom. „Es müssen jetzt alle Anstrengungen unternommen werden, möglichst schnell Gewissheit über den Zustand in den Einlagerungskammern zu erlangen. Dieser wird entsetzlich sein – was die Verantwortlichen vor einer technischen Lösung für die Bergung nicht zurückschrecken lassen darf. Sie tragen eine Verantwortung für die Menschen in der Region – und müssen dieser gerecht werden. Der Müll muss raus – koste es, was es wolle!“

  • Pumpen statt Fluten! 20.000 Unterschriften gegen die Flutung der Asse-2!
    6. Juni 2012 – Im Januar 2010 hat die Bundesregierung versprochen, den Atommüll aus der Asse zu bergen. Seitdem ist nichts passiert – im Gegenteil wird weiter die Flutung und damit der endgültige Verschluss des Bergwerks vorbereitet. Wir fordern: Pumpen statt Fluten! Der Koordinationskreis Asse-2 hat eine Kampagne gestartet: 20.000 Unterschriften in 20 Tagen.

Quelle (Auszug): taz.de, www.newsclick.de; 11.06.2012