Kundgebung am 11.03.: Fukushima ist überall – Stoppt Temelin!

Das tschechische Atomkraftwerk Temelin soll um zwei weitere Blöcke erweitert werden. Atomkraftgegner rufen anlässlich dessen am 11.03.2012 um 14:00 zu einer Protestkundgebung am atomaren Zwischenlager in Mitterdeich/Oberpfalz auf.

Stoppt Temelin!

Stoppt Temelin!

Am tschechischen Atomstandort Temelin will das Land zwei weitere Reaktoren zubauen. Temelin 3 und 4 sollen nur 50 Kilometer von der deutschen Grenze entfernt Strom vor allem für die Nachbarländer produzieren. Die Blöcke 1 und 2 sind hoch umstritten, denn es müssen immer wieder Störfälle gemeldet werden.

  • Besonders Bayern ist direkt durch Temelin und dessen Ausbau bedroht!

Das AKW Temelin vom russischen Typ WWER-1000 wäre in Deutschland nicht genehmigungsfähig. Selbst die Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS) spricht von „zahlreichen Defizite und Verbesserungsnotwendigkeiten“. Seit Baubeginn Ende der 80er Jahre haben sich bereits mehr als 130 Störfälle ereignet. Anlagenspezifische Kritikpunkte sind laut GRS zum Beispiel fehlende Notstromkapazität, die in Fukushima zum Ausfall der Kühlung führten. Mit dem Bau von Temelin wurde im Jahre 1983 begonnen. Die damalige Tschechoslowakei bekam ihre Druckwasserreaktoren vom sozialistischen Bruderstaat Sowjetunion. Nach deren Zusammenbruch wandten sich die Tschechen in den 90er Jahren an den US-Konzern Westinghouse, der das Sicherheitssystem lieferte. Diese Vermischung von russischer und amerikanischer Sicherheitstechnik ist laut Kritikern ein Problem. Greenpeace klagt seit mehr als zehn Jahren über eine poröse Schweißnaht direkt am ersten Reaktor, das dilettantisch angebracht worden sei. Die GRS sieht wegen einem möglichen Bruch einer Frischdampfleitung “aufgrund der Ausführung der Rohrleitungen sowie der Gestaltung der Räumlichkeiten” die aktuellen deutschen Regelwerke für AKW nicht erfüllt.

Anfang März wurde vom tschechischen Umweltministerium das Gutachten zum Umweltverträglichkeits-Verfahren (UVP) „Erweiterung des AKW Temelin“ veröffentlicht. Es beinhaltet einen Freibrief für die Errichtung neuer AKW-Blöcke am Gelände des AKW Temelin. Obwohl nicht einmal der Reaktortyp konkret angeführt wurde und alle vier zur Auswahl stehenden Anlagen ungeprüfte Prototypen darstellen, werden im Vorschlag der abschließenden Stellungnahme die möglichen Umweltfolgen negiert und die Errichtung der Reaktoren uneingeschränkt befürwortet.

  • Am Sonntag, 11. März, gehen die Menschen in Mitterteich unter dem Motto „Fukushima ist überall – Stoppt Temelin“ auf die Straße.

Treffpunkt ist um 14 Uhr an der Kreuzung Marktredwitzer Straße/Hübelteichstraße. Anschließend ist eine Kundgebung auf dem Marktplatz geplant. Hauptredner ist Martin Bursik, ehemaliger tschechischer Umweltminister und Vizepremier.

  • 11. März 2012: Großdemo an der Urananreicherungsanlage in Gronau
    Urananreicherung verbieten – Gronau stilllegen! Sofortige Stilllegung aller Atomanlagen! Am kommenden Sonntag findet in Gronau anlässlich des ersten Jahrestages der Atomkatastrophe in Fukushima eine Großdemonstration statt, die vom Bahnhof Gronau bis zur Urananreicherungsanlage der URENCO führt.
  • 11. März: Lichterkette zwischen Braunschweig, Asse und Schacht Konrad
    Mit einer Lichterkette werden am Fukushima-Jahrestag um Punkt 19.00 Uhr Atommüll-Brennpunkte im Braunschweiger Land verbunden: Die Firma Eckert & Ziegler in Braunschweig-Thune, ASSE II und Schacht KONRAD. 80 Kilometer Gedenken an die Opfer von Fukushima und Kritik am unverantwortlichen Umgang mit Atommüll.
  • 11. März 2012: Wir machen Gundremmingen dicht
    Am 11. März 2012 dauert die Katastrophe von Fukushima schon ein Jahr an. An diesem Tag gedenken weltweit Menschen der Opfer und wenden sich gegen die weitere Nutzung der Atomenergie. In Deutschland, in Europa, weltweit. Atomkraftgegner werden am kommenden Sonntag das Atomkraftwerk Gundremmingen “dichtmachen”. Es gehört zu den den letzten neun, in Deutschland noch verbliebenen Reaktoren.
  • Aus und Schluss für Neckarwestheim 2 – Kundgebung am Sonntag
    8. März 2012 – Am 11.3.2011 löste ein Erdbeben und der nachfolgende Tsunami in Japan eine nicht fassbare atomare Katastrophe aus: In Fukushima schmolzen in drei Reaktoren die Brennelemente – der nächste Super-GAU nach Tschernobyl war eingetreten. In Deutschland werden 8 Atomkraftwerke abgeschaltet, 9 erhalten eine Laufzeitgarantie. Dieser “Atomkonsens” ist für uns nur eine Etappe. Denn erst 2015, 2017 und 2019 soll jeweils nur ein AKW stillgelegt werden. Erst in 10 Jahren, Ende 2021 und 2022, sollen die letzten sechs Atomkraftwerke stillgelegt werden – Neckarwestheim 2 als einer der letzten Reaktoren.
  • AKW Grohnde: Hunderte Schilder weisen auf die Gefahr hin
    4. März 2012 – Atomkraftgegner aus dem Weserbergland haben in einem Umkreis von 80 Kilometern um das AKW Grohnde Warnschilder angebracht, die auf die latente Gefahr eines schweren Störfalls hinweisen. Anlässlich des ersten Jahrestages der Fukushima-Katastrophe wurde die Evakuierungszone rund um den Meiler markiert, der trotz Sicherheitsmängeln noch bis 2021 in Betrieb bleiben soll.

Quellen (Auszug): gruene-fichtelgebirge.de, frankenpost.de; 10.03.2012