Indien: Polizei erschießt Anti-Atom-Aktivisten

Die indische Polizei hat bei Protesten gegen den Bau eines Atomkraftwerks des französischen Konzerns Areva in Jaitapur an der Westküste einen 30-jährigen Demonstranten erschossen.

Der Innenminister des Bundesstaats Maharashtra, R.R. Patil, sagte am Montag vor dem Regionalparlament, der Mann sei getötet worden, als 600 bis 700 Demonstranten eine örtliche Polizeiwache stürmten, wie die Nachrichtenagentur PTI berichtete. Die Menge habe die Wache geplündert und Polizeifahrzeuge in Brand gesteckt. Da sie sich trotz Schüssen in die Luft nicht zerstreute, seien die Beamten gezwungen gewesen, mit scharfer Munition in die Menge zu feuern.

In Jaitapur sollen 9900 Megawatt Atomkraftleistung mithilfe von sechs EPR-Reaktoren (gemeinschaftsentwicklung von AREVA und Siemens) installiert werden. Ende letzten Jahres war der Vertrag unterzeichnet worden. Die Region ist erdbebengefährdet und nicht ausreichend gegen mögliche Tsunamis geschützt. Außerdem gibt es auch in Indien keine Lösung für die radioaktiven Abfälle.

  • Wir verurteilen diesen Akt der Gewalt! Im Angesicht der Katastrophe von Fukushima wirde derzeit in aller Welt friedlichen gegen den Weiterbetrieb der Atomanlagen demonstriert. Internationale Solidarität für den getöteten Aktivisten im Kampf für eine strahlenfreie Welt!

Quelle: news.yahoo.de, ibnlive.in.com; 19.04.2011