Mehr Geld für den Atomausstieg

Der Deutsche ist bereit, sein Liebstes für den Atomausstieg herzugeben: Geld. Eine repräsentative Forsa-Umfrage hat ergeben, dass die Bereitschaft mehr Geld für die Abschaltung der Atomkraftwerke zu zahlen gegeben ist und sogar Windräder in unmittelbarer Wohnortnähe immer mehr Aktzeptanz finden.

Vor zehn Monaten ereignete sich die Fukushima-Katastrophe und die Energiewende in Deutschland nahm ihren Verlauf. Mittlerweile decken Wind, Sonne und Wasser ein Fünftel des Energieverbrauchs in Deutschland ab. Die Bundesrepublik ist nach wie vor kein Stromimporteur. Der Export von Strom sank jedoch nach der Abschaltung der alten acht Atomkraftwerke.

Jetzt hat eine Umfrage im Auftrag des Verbandes Kommunaler Unternehmen (VKU) ergeben, dass die Energiewende weiterhin nachhaltige Unterstützung in der Bevölkerung findet. Auch würden die Befragten Windräder in ihrer unmittelbaren Nähe akzeptieren, um damit Atomkraftwerke abschalten zu können. Die Umfrage kam darüberhinaus zu dem Ergebnis, dass die Bereitschaft, für den Ökostrom mehr zu zahlen, mit steigendem Einkommen wächst.

Atomkraftgegner sehen die Energiewende bei einem Vergleich zur Situation noch vor einem Jahr auf einem guten Weg, weisen aber auf Defizite hin:

„Parallel laufen weiterhin Atomkraftwerke teilweise noch mehr als zehn Jahre lang und die tägliche Gefahr eines schweren Unfalls bleibt real. Noch immer wird von der Atomlobby zugunsten der eigenen Gewinne getrickst, am Beispiel der Asse-II und Gorleben wird das gerade deutlich. Es geht nicht um eine größt-mögliche Sicherheit für die Bevölkerung, sondern immernoch um den Profit für wenige. Dieses Stigma gilt es zu durchbrechen, und die Menschen sind dazu bereit sogar mehr zu bezahlen. Was Deutschland zukunftsfähig macht, ist eine nachhaltige und dezentrale Versorgung, basierend auf Erneuerbaren Energien.“

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Quelle (Auszug): cecu.de; 05.01.2011