Proteste gegen französisches AKW Fessenheim

Hunderte Menschen haben am Sonntag gegen das älteste französische Atomkraftwerk in Fessenheim demonstriert. Mehr als 50 Traktoren nahmen an den Protesten teil. Fessenheim-1 war kürzlich unerwartet wieder in Betrieb genommen worden.

Über 50 Trecker, viele Fahrräder und andere Begleitfahrzeuge hatten laut BUND an der grenzüberschreitenden Demonstration teilgenommen. Die etwa 500 Franzosen, Schweizer und Deutsche zogen von Müllheim ins elsässische Chalampé nahe der Anlage.

Mit der Aktion erweitert sich der Widerstand gegen das altersschwache französische AKW um eine weitere, wichtige Berufsgruppe. Gerade der Atomunfall in Fukushima hat gezeigt, dass Landwirte von Atomunfällen besonders betroffen sind. „Wer will noch Nahrungsmittel kaufen, die in einem radioaktiv belasteten Region erzeugt worden sind?“ fragt der BUND. „Vielen der hier ansässigen Bauern- und Winzerfamilien ist klar: Sie können bei einem Atomunfall in Fessenheim ihre Äcker und Weinberge nicht einfach unter den Arm klemmen und auswandern.“ Deshalb werde die sofortige Stilllegung der alten Anlage gefordert.

Block 1 des Kraftwerks war erst kürzlich nach einer Überprüfung und trotz aller Kritik unerwartet wieder ans Netz gegangen.

  • Ältestes AKW in Frankreich wieder am Netz
    8. November 2011 – Trotz massiver Sicherheitsbedenken ist das älteste Atomkraftwerk Frankreichs in der Nacht auf Montag wieder hochgefahren worden. Der trinationale Atomschutzverband TRAS, in dem sich deutsche, französische und schweizerische Atomkraftgegner zusammengeschlossen haben, protestierte gegen das unverantwortliche und unangekündigte Wiederanfahren von Block 1.

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Quellen: Bilder: BUND Oberrhein; Text (Auszug): BUND, stern.de; 14.11.2011