Bankenwechsel jetzt!

Sie essen Öko? Ihr Strom ist grün? Warum ist ihr Bankkonto radioaktiv? Mit Atomkraft lässt sich viel Geld verdienen. Neben den Energiekonzernen mischen auch die Banken kräftig mit, wenn es um atomare Schweinereien geht. Ob Uranabbau oder Atommüllexport – wichtig ist nur, dass die Kasse stimmt. Nicht nur durch den Stromanbieterwechsel kann jedeR ein Zeichen für den Atomausstieg setzen, auch mit der Wahl seiner Kreditinstituts.

Von 2000 bis 2009 förderten deutsche Kreditinstitute einer Studie zufolge mit knapp 19 Milliarden Euro oftmals ökologisch fragwürdige oder unsichere Vorhaben der Nuklearindustrie. Die erstmals international recherchierten Zahlen seien vermutlich nur die Spitze eines Eisbergs, heißt es in der von mehreren Umweltorganisationen, darunter Greenpeace, in Auftrag gegeben Untersuchung „Wie radioaktive ist meine Bank?“.

Als besonders der Atomwirtschaft verbunden weist die Erhebung die Deutsche Bank aus. Sie förderte im untersuchten Zeitraum internationale Projekte mit mehr als 7,8 Milliarden Euro. Ihre Hilfen in Form von Krediten oder Anleihen kamen unter anderem dem wegen der Gesundheitsgefährdung für die Beschäftigten hoch umstrittenen Uranabbau in Afrika durch den französischen Areva-Konzern zugute. Auch die großen Atomkraftwerksbetreiber RWE, EnBW, E.ON und Vattenfall werden unterstützt. Ebenso zählt der japanische Atomkonzern Tokyo Electric Power, der 20 Jahre lang Berichte über Sicherheitsprobleme seiner Atomreaktoren gefälscht hat, zu den Kunden der Deutschen Bank.

Die Commerzbank, die Nuklearfirmen mit gut 3,9 Milliarden Euro zur Seite sprang, wird gerügt, weil sie indirekt die heftig kritisierte Entsorgung von Uranabfällen durch den E.on-Konzern nach Russland unterstützte.

Der Kernvorwurf der Studie lautet, dass die Geldhäuser nicht sorgfältig genug auf die konkrete Verwendung ihrer Kredite achteten und für ihre Kunden in Deutschland damit keine Transparenz herstellten. Für Sparer und Anleger sei es damit „nahezu unmöglich“, in Erfahrung zu bringen, was die Banken mit ihrem Geld machten, wird kritisiert.

„Während die Banken gerne und umfassend über ihr Engagement bei den Erneuerbaren reden, schweigen sie sich aus zu ihrer Finanzierung für die Atomindustrie. Dieses ‚Atomgeheimnis‘ wollen wir mit unserer Studie lüften,“ erklärt Heffa Schücking, Geschäftsführerin von urgewald. „Die Broschüre gibt Verbrauchern die Möglichkeit, gezielt zu prüfen, ob und welche Atomunternehmen ihre Bank finanziell unterstützt hat,“ sagt Regine Richter, Mit-Autorin der Studie.

Neben der „Negativrecherche“ zeigt die Broschüre auch Alternativen und Informationen zu GLS Bank, Triodos Bank, Umwelt- und Ethikbank. Diese vier Banken schließen Atomfinanzierungen explizit aus!