Sieben alte Meiler sollen stillgelegt werden

Die Umweltminister von Bund und Ländern haben sich bei ihrer Konferenz in Wernigerode im Harz nicht auf ein Datum für die Abschaltung der letzten Atomkraftwerke in Deutschland einigen können. Die sieben ältesten Reaktoren sollen aber stillgelegt werden. Atomkraftgegner begrüßen die Entscheidung, denn jedes AKW weniger ist ein Zugewinn an Sicherheit für die Bürger.

Brunsbüttel, Philippsburg-1, Isar-1, Unterweser, Neckarwestheim-1, Biblis-A und Biblis-B stehen vor dem endgültigen Aus.

Darauf habe sich Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) mit seine Kollegen aus Bund und Ländern verständigt. Zudem plädierten die Minister für einen „frühestmöglichen Ausstieg“ aus der Atomenergie. Jahreszahlen für einen Atomausstieg wurden allerdings nicht genannt. Man bewege sich aber in einem Korridor zwischen 2017 und 2020, sagte Röttgen.

Einen genauen Zieltermin solle die Energie-Ethikkommission vorlegen. Diese tagt am Wochenende noch einmal und übergibt ihren Bericht am Montag an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Der Bericht wird im Anschluss am Montagvormittag in Berlin vorgestellt.

Atomkraftgegner begrüßen die Entscheidung der Minister:

„Jedes Atomkraftwerk weniger senkt die Gefahr eines schweren Unfalls mit katastrophalen Folgen“, so Jan Becker von contrAtom. „Nun liegt es an der Regierung, diese Vorschläge so schnell wie möglich umzusetzen. Dabei dulden wir keine Hintertürchen wie Revisionsklauseln oder Kaltreserven, also die Bereithaltung der alten Meiler für angebliche Stromengpässe. Wir fordern: endgültig stilllegen!“

Aber auch die „neueren“ Anlagen haben diverse Sicherheitsdefizite und entsprechen allesamt nicht dem Stand der Technik.

„Das jüngste AKW in Deutschland, Neckarwetsheim-2, ist schon mehr als 20 Jahre alt. Auch dieser Meiler würde heute keine neue Betriebsgenehmigung mehr bekommen. Immer wieder Störfälle – wie heute aus dem AKW Philippsburg-2 gemeldet – zeugen von einer unbeherrschbaren Technik. Ausblenden dürfen wir auch nicht die Atommüllproblematik, die mit jedem Gramm produzierten Müls immer größer wird. Deshalb gibt es nur eine einzige vernünftige Lösung: auch alle anderen Meiler stilllegen – und zwar sofort!“

  • Dieser Energiekonsens ist mit uns nicht zu machen!
    Bündnis 90/Die Grünen fordern 2017, die CSU kann sich nicht auf 2020 oder 2022 einigen, SPD-Chef Gabriel hält 2020 für richtig, die CDU irgendeine “schnellere” Brücke bis zum Ende der Atomenergie in Deutschland. Für das neue Ausstiegsgesetz ist sogar eine Revisionsklausel vorgesehen, die Ethikkommission schlägt die alten AKWs als “Kaltreserve” vor. Das ist mit der Anti-Atom-Bewegung nicht zu machen. Wir wollen die sofortige Stilllegung aller Atomanlagen! Diesen Beitrag weiterlesen »

Quelle (Auszug): news.yahoo.de, 27.05.2011