Nuklearkatastrophe in Japan bestätigen Kritik an Atomkraft

Nach Russland/UdSSR (Majak,1957), den USA (Harrisburg, 1979), der Ukraine/UdSSR (Tschernobyl, 1986) ist nun Japan das nächste Land, in dem sich die nukleare Katastrophe realisiert, die nie passieren darf. Versagende Technik (Forsmark, Schweden, 2006), Terroranschläge (AKW Indian Point, USA, 2001), oder einfach das schleichende Gift der Routine (AKW Paks, Ungarn, 2003 oder Wieder-aufarbeitungsanlage Tokaimura, Japan, 1999) können ebenso leicht zum Auslöser des Super-GAU werden. Wir fordern die Stilllegung aller Atomanlagen – weltweit!

„In den genannten Fällen hat jeweils ein gnädiges Schicksal dafür gesorgt, dass es glimpflicher verlief als in Tschernobyl“, so die Deutsche Umwelthilfe in einer Stellungnahme. „Spätestens mit dem gestrigen Tag entlarvt sich die hierzulande von der Atomwirtschaft und ihren Helfershelfern in der Politik gebetsmühlenartig wiederholte Behauptung, deutsche Atom-kraftwerke seien sicher und ein schwerer Unfall ausgeschlossen als das, was es immer schon war: Pure Ideologie. Diese Technologie ist nicht beherrschbar.“

  • Atomkraft ist nicht beherrschbar!

Atomphysiker und Greenpeace-Experte Heinz Smital kommentiert die katastrophale Situation: „Jetzt ist das eingetreten, wovor Greenpeace seit Jahren gewarnt hat. Dies ist kein GAU, sondern ein Super-GAU. Der Unfall ist vergleichbar mit dem schweren Unfall in Tschernobyl 1986. Es handelt sich beim AKW Fukushima 1 um einen Reaktor westlicher Bauart, der mit deutschen Atomkraftwerken absolut vergleichbar ist.“

Smital sagt weiter: „Die Folgen der Fukushima-Katastrophe sind im Moment nicht einschätzbar. Die Auswirkungen hängen von folgenden Faktoren ab: 1. von der Menge der radioaktiven Freisetzung und 2. den Wetterbedingungen, sprich der Windstärke, Windrichtung und den Niederschlägen. Wir bei Greenpeace hoffen alle, dass es so wenig Menschen wie möglich trifft.“

Aktuelle Informationsquellen zu den Geschehnissen in Japan:

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Quellen: DUH, greenpeace.de, 12.03.2011