Röttgen will Klarheit bis 2012 – Die Antwort zu Gorleben lautet: Untauglich!
Umweltminister Röttgen will Klarheit über die Tauglichkeit des Bergwerkes in Gorleben als ein Endlager für hochradioaktiven Atommüll. „Gorleben hat eine Antwort verdient, aber ich kenne sie noch nicht“, so Röttgen zu Beginn der Klausurtagung der niedersächsischen CDU am heutigen Freitag. Wir geben ihm gern eine Lehrstunde: denn die Untauglichkeit Gorlebens ist seit 30 Jahren bewiesen!
Alle relevanten Sicherheitsfragen zu Gorleben sollen nach Willen des Umweltministers bis Ende 2012 beantwortet werden. Bis dahin soll auch die „Sicherheitsanalyse“ abgeschlossen werden, an der zurzeit gearbeitet werde.
- Es gebe im Wendland „sicher auch eine Bringschuld, um für Vertrauen zu werben.“ Er glaube aber, „dass wir das auch erfüllen können“.
Gorleben wurde 1977 nicht wegen seiner geologischen „Qualitäten“ benannt. Ausschlaggebend waren die geringe Bevölkerungsdichte und der vermeintliche Konservatismus der Landbevölkerung. Erwartet wurde ein schwacher Widerstand gegen das „Nukleare Entsorgungszentrum“ (NEZ). Am zuvor favorisierten Standort Wahn/Emsland wurde der Protest ausgerechnet vom Landvolk und der CDU angeführt, u.a. opponierten die späteren Landesminister Werner und Walter Remmers. Den Ausschlag gab schließlich die „einfache Eigentumsstruktur“ – große Gebiete über dem Salzstock Gorleben-Rambow gehörten und gehören bis heute der Familie v. Bernstorff –, gesucht wurde ein Areal von 12 Quadratkilometern für das NEZ. Der Stellenwert der geologischen Kriterien rangierte bei 12 Prozent der Gesamtbewertung, Aktenfunde belegen diese These (siehe: www.gorleben-akten.de).
Schon vor 30 Jahren kamen kritische Wissenschaftler zu dem Ergebnis, dass eine Langzeitlagerung in Gorleben wegen der Beschaffenheit des Salzstocks nicht gegeben sei. Immerhin muss der Müll für tausende Jahre sicher verwahrt werden. Es mangelt am Deckgebirge und der Salzstock sei rissig. Vor wenigen Monaten wurde zudem bekannt, dass es Gasvorkommen im Bergwerk gibt, die zu einer Explosion führen können. Selbst das Bundesamt für Strahlenschutz nennt das Gas ein „K.O.-Kriterium“. Kritische Stimmen wurden aber seit über 30 Jahren unterdrückt – und mit Schmiergeldern der Atomlobby und Einigkeit bei Politikern und Atomkonzernen der Standort Gorleben weiter manifestiert.
- Wo niemals wissenschaftliche Kriterien eine Rolle für das Standortauswahlverfahren gespielt haben, braucht niemand 30 Jahre später für deren Akzeptanz zu werben!
Am 14. Februar will Röttgen erneut nach Gorleben reisen, um mit dem Kreistag über die Erkundung zu diskutieren. Er läd alle ein, die Bedenken haben, diese auch in dem vorläufigen Verfahren schon geltend zu machen.
Wir werden kommen! Aber wir haben keine Bedenken, sondern eine Ablehnung! Und die werden wir deutlich machen.
Textquelle (Auszug): ndr.de, bi-luechow-dannenberg.de, 21.01.2011