Dein Nonsens ist kein Konsens! Röttgen träumt von AKW-Akzeptanz

Die Bevölkerung wird der undemokratischen Laufzeitverlängerung schon zustimmen. Da ist sich Bundesumweltminister Röttgen sicher. Nachdem der „Pulverdampf“ erstmal weg sei, könne man „klarer“ auf diese „wirklich zukunftsweisende Konzeption“ blicken. „Dein Nonsens ist kein Konsens!“ antwortet Jan Becker von contrAtom. Denn Röttgen und Gefolge gehen über Leichen. Die Entscheidungen werden gegen den Mehrheitswillen der Bevölkerung und zugunsten der Atomlobby durchgedrückt.

„Übelste Heuchelei“ betreibt Röttgen bei dem Versuch, den undemokratischen Akt, die Laufzeiten der alten Meiler in Deutschland pauschal und nur mit Blick auf die Konzerngewinne zu verlängern, salonfähig zu machen. Erst Fakten schaffen und dann davon ausgehen, dass sich die Menschen schon wieder beruhigen werden. Das ist berechnend und hinterhältig.

  • „Die Zukunft gehört den erneuerbaren Energien“, so Bundesumweltminister und CDU-Bundesvize Röttgen im Hörfunksender WDR5.

Atomkraftgegner fordern seit Jahren den Umstieg auf Erneuerbare Energien – ohne den Einsatz von Atomkraftwerken. Wir brauchen die alten Meiler nicht! Das haben in der Vergangenheit etliche Studien belegt. Das von der CDU gepriesene Miteinander von Atomenergie und Erneuerbaren Energien wird zum Todesstoß für Sonne, Wind und Biomasse. Große Kraftwerke wie AKWs stehen im absoluten Gegensatz zu einer dezentralen Energieversorgungsstruktur mit Erneuerbaren Energien. Die Investitionen in die neuen Stromquellen werden dank Laufzeitverlängerung ausgebremst, da sie sich schlicht weg nicht mehr lohnen. Manifestiert wird hingegen die Marktmacht der großen vier Energiekonzerne.

Derzeit wird sogar über das Einstellen der Subventionen diskutiert, was den boomenden Markt in Deutschland ausbremsen wird. Schwarz/gelb und Atomlobby überlegen ernsthaft, das Erneuerbare Energien-Gesetz abzuschaffen. Als Ergebnis würde Deutschland wegen seiner laufzeitverlängerten Schrottreaktoren weltweit abgeschlagen werden.

Röttgen sagte im gleichen Interview mit WDR5 erneut eine ergebnisoffene Prüfung für Gorleben zu: „Meine wichtigste Aufgabe ist, die Offenheit, die Unparteilichkeit von mir und den Verfahren zu gewährleisten, und dafür stehe ich, das garantiere ich“.

Solche Verarschung glaubt er doch wohl selbst nicht.

Am kommenden Wochenende werden Hunderte am AKW Grohnde protestieren, Woche für Woche finden in über 50 Städten „Anti-Atom-Montagsspaziergänge“ mit etlichen Teilnehmern statt, gegen einen im Februar erwarteten Castortransport regt sich der Widerstand entlang der gesamten Transportstrecke zwischen Karlsruhe und Greifswald-Lubmin und am 12. März wird eine Menschenkette vom AKW Neckarwestheim in die Landeshauptstadt Stuttgart führen.

Spätestens am 25. Tschernobyljahrestag wird Röttgen in seiner Hoffnung, dass der Widerstand gegen die weitere Nutzung der Atomenergie nachlassen wird, eines besseren belehrt. Zehntausende Menschen werden an etlichen Standorten in ganz Deutschland auf die Straße gehen und den Atomausstieg einfordern!

  • Röttgen geht – wie auch seine schwarz/gelben Kollegen – schlichtweg über Leichen! Er wiegelt eine ganze Bevölkerung gegen sich auf – und merkt es offensichtlich nicht einmal.
    Atomenergie und Akzeptanz sind heutzutage ein Widerspruch. Das wird sich die CDU nach der nächsten Wahl eingestehen müssen.