Ukraine: Atomkraftwerk Riwne angegriffen

Im Zusammenhang mit den Protesten in der Ukraine soll heute morgen nach Medieninformationen aus Russland das Atomkraftwerk Riwne (Rovno) angegriffen worden sein. Der Reaktor befindet sich im Westen des Landes, ca. 200 km von der Grenze Polens entfernt.

Atomkraftwerke in der Ukraine

Atomkraftwerke in der Ukraine

Nach der „Erstürmung des AKW“ hätten die Aktivisten am morgen die „administrativen Blöcke besetzt“, und „zündeten Archive und den Hauptserver an“. Bislang ist diese Meldung von deutschen Agenturen aber offenbar nicht bestätigt worden.

Ende Januar warnte bereits der ukrainische Energieminister Eduard Stawizki vor „Radikalen“ im Umfeld des AKWs, es seien „erste rechtswidrige Handlungen von Radikalen“ unweit des Atomkraftwerks registriert worden. Alle nuklearen Objekte des Landes waren in der Folge unter „Sonderschutz“ gestellt worden. Es seien „Einheiten der Innentruppen“ einbezogen worden.

Am Standort befinden sich vier Reaktoren in Betrieb, Block 1 und 2 der Baureihe WWER-440/213. In Deutschland wurden diese Meiler, die in Greifswald gebaut wurden, aus Sicherheitsgründen nicht für den Betrieb zugelassen. Block 4 das AKW Riwne wurde mit EU-Geldern als Ersatz für das havarierte AKW Tschernobyl fertiggstellt und ging trotz der Reaktorkatastriophe 2006 in Betrieb. Die kommerzielle Stromproduktion in Block 3 wurde nur wenige Monate nach dem GAU begonnen.

Im 10. Juni 2008 kam es im AKW Riwne zum Austritt von etwa einem Kubikmeter Kühlflüssigkeit gekommen. Es sei aber keine Radioaktivität außerhalb der Anlage gemessen worden.

Quellen (Auszug): russland.ru, de.wikipedia.org, de.ria.ru; 27.01./20.02.2014