Terror-Ziel Berlin: Versuchsreaktor Berlin-Wannsee

Der Versuchsreaktor Berlin/Wannsee des Helmholtz-Zentrums Berlin ist ein eklatantes Sicherheitsrisiko für die Berliner Öffentlichkeit. Ein schwerwiegender atomarer Unfall mit 10 Megawatt wird laut einer Studie des Betreibers innerhalb von 20 Minuten Radioaktivität von 72.000 Terabecquerel freisetzen.

Es gibt keinen Schutz durch ein Containment, aber Flugzeuge über dem Reaktor und 830 Gramm waffenfähiges Plutonium auf dem Grundstück laut einer Antwort der Bunderegierung an die Grünen im Bundestag. In der 20 km Evakuierungszone des sogenannten Swimmingpool-Reaktors befinden sich der Deutsche Bundestag, das Kanzleramt, die amerikanische, die russische und die englische Botschaft, sowie einige hunderttausend Menschen. Grünen-Kreisrätin Brigitte Artmann aus dem oberfränkischen Wunsiedel ist eines von zwei deutschen Mitgliedern von Nuclear Transparency Watch (NTW) und stellte neben dem tschechischen Risikoreaktor Temelin auch den Berliner Versuchsreaktor auf der NTW Katastrophenschutz-Konferenz am 7. November 2013 im EU-Parlament in Brüssel vor. Artmann forderte Bundesinnenminister Hans Peter Friedrich auf, den Wannsee Reaktor aus Sicherheitsgründen sofort abzuschalten, da er ein extrem leichtes Ziel für Terroristen bietet.

Nuclear Transparency Watch gehören Nuklear-Experten, Politiker und NGOs aus der EU und der Ukraine an. Ziel der Initiative ist es Öffentlichkeitsbeteiligung und Transparenz nach der UN Aarhus Konvention an atomaren Verfahren endlich umzusetzen. Die Aarhus Konvention ist geltendes Recht in der EU und in Deutschland, wird aber von den Gesetzgebern ignoriert.

Strahlende Luftballons: Am kommenden Samstag dem 16. November starten an den AKW Standorten in Deutschland Luftballons mit Kärtchen. Die Bevölkerung wird aufgerufen darauf zu achten, wo diese Ballons landen. Das hätte auch Strahlung sein können. Nach einer Studie des Bundesamtes für Strahlenschutz sind die deutschen Katastrophenschutzpläne ein Desaster. Die Innenminister planen deshalb auf ihrer Konferenz am 4.-6. Dezember in Osnabrück umfangreiche Änderungen, Umweltschutz- und Ärzteorganisationen halten diese Planungen jedoch immer noch für völlig unzureichend.

  • “Hans guck’ in die Luft” – Bundesweite Anti-Atom-Aktion am 16. November
    Die nächste bundesweite Anti-Atom-Aktion beginnt am 16. November, dauert mehrere Tage und Du kannst mitmachen, indem Du (fast) alles genauso machst wie immer. Am 16. November sollen an den Atomkraftwerken in Deutschland Luftballons aufsteigen. Sie werden sich entsprechend der Wetterlage auf dem gleichen Weg ausbreiten, wie Radionuklide nach einer Reaktorkatastrophe.
  • Auch Forschungsreaktoren sind unsicher
    22. Juni 2012 – Erstmals sind Forschungsreaktoren einem Stresstest unterzogen worden. Das Ergebnis: auch Deutschlands  “kleine” Meiler sind nicht sicher. Abhilfe sollen neue Notfallbücher schaffen – doch gegen den Absturz eines Flugzeuges auf die Forschungseinrichtungen inmitten von Großstädten wird das kaum helfen. Atomkraftgegner fordern die Stilllegung der alten Reaktoren.
  • Berliner Forschungsreaktor wieder in Betrieb
    4. April 2012 – Vor Abschluss der “ergebnisoffenen Prüfung“ durch das Abgeordnetenhaus Berlin und trotz enormer Sicherheitsbedenken, die von Sachverständigen in bisher zwei Ausschuss-Sitzungen des AGH vorgetragen wurden, ist der Forschungsreaktor des Helmholtz-Zentrum Berlin (HZB), am Mittwoch, den 28.03.2012 wieder in Betrieb genommen worden.

Quelle: gruene-fichtelgebirge.de, 13.11.2013