Tausende demonstrierten eine Woche vor der Bundestagswahl gegen Atomanlagen

Mehrere Tausend Menschen haben heute, eine Woche vor der Bundestagswahl auf Anti-Atom-Demonstrationen deutlich gemacht, dass die Auseinandersetzung um Atomenergie weitergeht.

In Braunschweig umzingelten mehr als 2.000 Menschen die Fa. Eckert&Ziegler, die ihre Atommmüll-Fabrik mitten im Wohngebiet Thune betreibt und sogar noch ausweiten will. Zu der Aktion waren Fahrradtouren aus Wolfsburg und Wolfenbüttel, Trecker aus Salzgitter und Berel gekommen und auf dem Mittellandkanal fand eine RobinWood-Aktion statt. Gegen 16.30 Uhr ließen die TeilnehmerInnen Luftballons aufsteigen, um auf die radioaktive Belastung deutlich zu machen. Bis 20.00 Uhr findet die abschließende Kundgebung statt, bei denen u.a. Björn Harmening für die IG Metall Salzgitter-Peine und Frau Dr. med. Angelika Claussen für die Ärztevereinigung IPPNW spricht. In Leese (Kreis Nienburg) hatten 20 AnwohnerInnen bereits mittags eine symbolische LKW-Dekontaminationsanlege errichtet, um auf die Bedrohung durch die dortige Lagerhalle der Fa. Eckert & Ziegler hinzuweisen, die auch als Landes sam mel stelle für Niedersachsen genutzt wird und aus der regelmässig Atommüll ins Ausland verscho ben wird.

In Duisburg demonstrierten ab fünf vor 12.00 Uhr mehrere hundert Menschen gegen die Atommüll-Konditionierungs anlage der Gesellschaft für Nuklearservice (GNS) mitten im Wohngebiet Wanheim. Dabei gehe es aber auch um die anderen Atommüll-Probleme in NRW, wie die desaströse Situation im Forschungs zentrum Jülich oder den unbefristeten Weiterbetrieb der Urananreicherungsanlage in Gronau, erklärte Willi Hester vom Anti-Atom-Bündnis Münsterland.

Unter deutscher Beteiligung aus dem Grenzland demonstrierten rund 500 Menschen im französischen Metz gegen das AKW Cattenom.

„Es wird von Atomausstieg geredet, aber kein Problem ist vom Tisch und die Gefahren werden größer nicht kleiner“, erklärt Peter Dickel von der mitveranstaltenden Arbeitsgemeinschaft Schacht KONRAD. „Wer mit uns über 1.000.000 Sicherheit beim Atommüll reden will, der muss erstmal nachweisen, dass er mit den Gefahren im Hier und Jetzt umgehen kann und dies auch tut. Jede neue Bundesregierung wird sich darauf einstellen müssen, dass die Auseinandersetzung um Atomenergie unvermindert weiter geht.“

Quelle: PE AG Schacht Konrad, 14.09.2103