Nächster Urantransport aus Gronau am kommenden Montag?

Nach Informationen von Anti-Atomkraft-Initiativen im Münsterland soll am kommenden Montag, 19. November, wieder ein Uran-Sonderzug mit rund 450 Tonnen abgereichertem Uranhexafluorid (UF6) von der Urananreicherungsanlage Gronau quer durch NRW Richtung Frankreich starten. Atomkraftgegner kündigten deshalb für den Montag Proteste an.

Auf der Brücke (Max-Planck-Straße) vor der Uranfabrik in Gronau (ab 11.45 Uhr) sowie im Hauptbahnhof Münster (ab 12.45 Uhr) finden Mahnwachen statt. Die regionalen Anti-Atomkraft-Initiativen und der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) rufen zur Teilnahme an den Protesten auf.

In den letzten Monaten rollten alle vier Wochen montags zur Mittagszeit Uranmüllzüge von Gronau zur südfranzösischen Atomfabrik Pierrelatte. Dabei wurde in der Regel die Bahnstrecke Gronau-Steinfurt-Münster-Hamm-Unna-Hagen-Wuppertal-Köln-Bonn-Koblenz gewählt.

„Auf dem Hammer Güterbahnhof stehen die Uranmüllzüge regelmäßig mehr als 10 Stunden ungeschützt, in Münster und Hamm werden die Hauptbahnhöfe mitten im mittäglichen Schülerverkehr durchquert. Doch die Öffentlichkeit wird weder von der Gronauer Betreiberfirma Urenco noch von der Landesregierung informiert. Das ist nicht akzeptabel“, so Matthias Eickhoff von der Initiative „Sofortiger Atomausstieg“ (SOFA) Münster.

Bei den jetzigen Urantransporten handelt es sich um reinen Atommülltourismus. Das Uran soll in Südfrankreich in Uranoxid umgewandelt werden, um dann in Zukunft wieder zurück nach Gronau zur „Zwischen“-Lagerung zu rollen. Dafür baut die Urenco gerade eine riesige Zwischenlagerhalle für 60 000 Tonnen Uranoxid in Gronau, die 2014 in Betrieb gehen soll. Doch eine sichere Endlagerung steht nach wie vor in den Sternen, sodass Gronau selbst de facto zum oberirdischen „End“-Lager werden könnte.

„Wir fordern deshalb von der NRW-Landesregierung als Genehmigungs- und Aufsichtsbehörde, diesen Atommülltourismus zu untersagen, den Bau der Zwischenlagerhalle sofort zu stoppen und die Urananreicherungsanlage sofort stilllzulegen, damit nicht ständig neuer Uranmüll produziert wird. Der Atomausstieg in Deutschland muss die Urananreicherung mit einschließen“, erklärte Udo Buchholz vom Arbeitskreis Umwelt Gronau und Vorstandsmitglied im Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU).

Urantransport Gronau – Frankreich vor vier Wochen am 22.10.2012:
httpv://www.youtube.com/watch?v=0Ep-LNC4pyE

Quelle: PE Aktionsbündnis Münsterland; 15.11.2012