NRW: Ein Grund mehr für die Stilllegung von Gronau

Mit deutlichem Ergebnis haben rot/grün die Wahl in Nordrhein-Westfalen gewonnen. Jetzt ist der Zeitpunkt, den Atomausstieg ernst zu nehmen und die Urananreicherungsanlage (UAA) in Gronau endlich abzuschalten, fordern Atomkraftgegner.

Im westfälischen Gronau befinden sich Deutschlands einzige Anreicherungsanlage für Uran, in der für die Herstellung von Brennelementen für Atomkraftwerke produziert wird. Nach Abschluss des 2005 genehmigten Ausbaus der Anlage dürften rund 10% aller Atomkraftwerke weltweit mit Uran aus der Stadt im Münsterland betrieben werden.

Die Betreiberfirma Urenco hat selbst eingeräumt, dass ihre Anlage nicht gegen Flugzeugabstu?rze gesichert ist und dass die Behälter, mit denen der Atombrennstoff tonnenweise durch die Republik gefahren wird, Bränden nur 20 Minuten standhalten. Bei der Anreicherung entstehen tausende Tonnen Abfall, für den es keinerlei Lösung gibt. Nach Protesten musste der Betreiber den Abtransport nach Russland einstellen.

Atomkraftgegner hatten im Vorfeld der Landtagswahl mit „Wahlprüfsteinen“ die Abgeordneten auch mit der Frage, wie sie zur Zukunft der UAA stehen, konfrontiert. Die SPD hat eine Prüfung versprochen, ob und wie Genehmigungen für die Urananreicherungsanlage rechtssicher zurück genommen oder eingeschränkt werden können, damit NRW keine hohen Schadensersatzforderungen zu leisten hat. Für die Grünen hat „diese Anlage in Deutschland keine Zukunft!“

Atomkraftgegner fordern nun Fakten: „Die Urananreicherungsanlage muss sofort stillgelegt werden. Das Ende der acht ältesten AKW wurde politisch durchgesetzt. Nun muss die UAA folgen – ohne Rücksicht auf mögliche Folgen. Dann das Leid, was durch den Abbau von Uran und den Betrieb der Anlagen ensteht, ist in keinem Verhältnis mit NRW-Geld zu setzen. In den Abbau-Ländern erkranken und sterben Menschen wegen mangelhaften Sicherheitsbestimmungen, die Firmen verseuchen die Landschaften – und kümmern sich einen Dreck“, so Jan Becker von contrAtom.