Notabschaltung im AKW Brokdorf

Zu einer „unplanmäßigen Abschaltung“ kam es gestern morgen im Atomkraftwerk Brokdorf. Ein Defekt an Transformatoren sorgte für den Stillstand, der laut Betreiber E.on keine Gefahr darstellt. Brokdorf ist kürzlich erst nach umfangreichen Wartungsarbeiten wieder in Betrieb.

Am 20.07.2011 war der Reaktor mit mehrwöchiger Verspätung nach der 23. Jahresrevision mit Brennelementewechsel wieder ans Netz gegangen. Dabei hatte es laut Justizministerium keine Auffälligkeiten gegeben. Nun steht der Meiler an der Elbe nach einem Defekt wieder still.

Gestern morgen um 9.12 Uhr schalteten sich erst die Transformatoren, über die der Strom aus dem Kraftwerk ins Netz eingespeist wird, aus noch ungeklärter Ursache ab. Wenig später folgte automatisch eine Turbinenschnellabschaltung. Zu einer Reaktorschnellabschaltung kam es laut Justizministerium auslegungsgemäß nicht.

  • Durch die Auslösung von Schutzschaltern sei es zu einer automatischen Abschaltung der beiden Maschinentransformatoren gekommen, teilte das Justizministerium in Kiel mit.

Die Eigenbedarfsversorgung wurde auslegungsgemäß automatisch durch Aufschaltung des Reservenetzes sichergestellt.

Zur Klärung der Ursache sollten Experten am Sonntagabend Gasproben aus den Transformatoren entnehmen und auswerten. Erst danach könne etwas zur Ursache des Vorfalls gesagt werden, hieß es aus dem Justizministerium.

Eine Unternehmenssprecherin betonte, das Ereignis habe sich im konventionellen, nicht im atomaren Teil des Kraftwerks ereignet und sei nicht meldepflichtig. Trotzdem habe man die Behörden informiert.

Mitte 2007 war im Atomkraftwerk Krümmel einer der so genannten „Maschinentrafos“, die den Strom ins Netz einspeisen abgebrannt. Die Ursache war wahrscheinlich eine Überlastung, die Reparatur dauerte Jahre.

UMM Brokdorf 07.08.2011; Quelle: eon-kernkraft.de

UMM Brokdorf 07.08.2011; Quelle: eon-kernkraft.de

Quellen (Auszug): news.yahoo.com, dpa; 08.08.2011