In Gorleben technisch alles OK? Das Atomforum lügt!

Es gäbe keine technischen Probleme in dem Salzstock, man befände sich auf der Zielgraden zu einem Atommüllendlager, meint Atomlobby-Chef Güldner. Dem Lobbyverbund der deutschen Atomindustrie muss nach den letzten Äußerungen zu Gorleben die Legitimation entzogen werden, fordern Atomkraftgegner. Maulkorb für das Atomforum!

„Es gibt kein technisch begründetes Argument gegen Gorleben“, sagte der Präsident des Atomforums, Ralf Güldner, am Dienstag in der ARD. Der Standort sei in den 70er Jahren einvernehmlich zwischen Bund und Niedersachsen festgelegt worden, um ihn auf seine Eignung zu prüfen. Seitdem seien 1,6 Milliarden Euro in Untersuchungen gesteckt worden, und 2013 werde ein internationaler Sicherheitsbericht erwartet. „Wir sehen im Moment keinen Grund, hier auf der Zielgeraden stehenzubleiben“, sagte Güldner.

In dieser ignoranten Haltung liegt das Problem, meinen Atomkraftgegner:

„Die Atomlobby hat nach wie vor ein einziges Ziel: die billige Entsorgung für ihren jahrtausende strahlenden Müll – ohne Rücksicht auf die größtmögliche Sicherheit, die in Gorleben nicht machbar ist“, so Jan Becker von contrAtom. „Wer heute noch ohne den kleinsten Zweifel an Gorleben festhält, darf in einem Atomausstiegs-Land keine Rederecht mehr zu dem hochbrisanten Thema haben! Maulkorb für das Atomforum!“

Gorleben war in den 70er Jahren aus rein politischen Beweggründen zum Standort für ein Endlager ernannt worden: man wollte den „Ostzonalen eins auswischen“, da die DDR das Endlager Morsleben an die ehemalige Grenze gebaut hatten. Von kritischen Wissenschaftlern war schon vor Jahrzehnten nachgewiesen worden, dass der Salzstock im Wendland geologisch nicht tauglich ist, hochradioaktiven und wärmeentwickelnden Müll sicher zu verwahren. Um einen Gesichtsverlust zu vermeiden, hält die Bundesregierung noch immer an dem Standort fest.

Gegen die ignorante Politik von Atomlobby und Bundesregierung, Gorleben nicht für immer zu streichen, gehen wir am kommenden Samstag wieder auf die Straße: Großkundgebung am 28.04., um 13.00 Uhr am Schwarzbau in Gorleben!

Gegen die jähriche Tagung des Atomforums, die am 22. Mai in Stuttgart stattfindet, ist eine Demonstration geplant: „Atomforum abschalten!“ – www.endlich-abschalten.de

  • Gorleben – der Fleck muss weg!
    23. April 2012 – Es soll eine „weisse Landkarte“ sein, auf der die Bundesregierung künftig nach einem Endlager für hochradioaktiven Atommüll suchen möchte. Doch es befindet sich auf der Karte seit 35 Jahren ein dicker Fleck: Gorleben.

Quelle (Auszug): atomforum.de; 24.04.2012