Weltweit sind Atomlager unzureichend geschützt

Die weltweiten Bestände an Atommaterial sind laut einer US-Studie nicht ausreichend gesichert und könnten in die Hände von Terroristen fallen. Hunderte Lagerstätten wurden von den Wissenschaftlern einer genauen Prüfung unterzogen. Deutschland schafft es nur auf Platz 10.

Die Untersuchung der US-amerikanischen Nichtregierungsorganisation Externer LinkNuclear Threat Initiative (NTI) kommt zu dem Schluss, dass Nordkorea, Pakistan und der Iran die Länder mit den am wenigsten gesicherten Atombeständen sind. In Europa liegen interessanterweise Ungarn, Polen und die Schweiz vorn; Deutschland erreicht nur Platz 10. Auffallend ist auch, dass Atommächte wie die USA (Platz 13), Grossbritannien (auch Platz 10) und Frankreich (Platz 19) keineswegs führende Positionen in der Rangfolge einnehmen. China rangiert gar nur auf Platz 27.

Ergebnisse der Untersuchung zur Sicherheit von Atomlagern

Ergebnisse der Untersuchung zur Sicherheit von Atomlagern

Die Organisation, die sich dem Kampf gegen die Verbreitung von Atommaterial verschrieben hat, hat die Sicherheit von Atommaterial in hunderten Lagerstätten in 32 Ländern durch Experten einstufen lassen. Dabei ging es um Lager, die jeweils über mehr als ein Kilo atomwaffenfähiges hochangereichertes Uran verfügen.

  • Einige der untersuchten Stätten seien gut gesichert, viele andere jedoch nicht, so dass waffenfähiges Atommaterial gestohlen oder auf dem Schwarzmarkt an Terrororganisationen verkauft werden könnte, hieß es in der Studie.

Die Experten stuften die untersuchten Länder nach fünf Kriterien ein: Menge des dort verfügbaren hochangereicherten Urans und Plutoniums und Anzahl der Lagerstätten, Schutzvorkehrungen in den Atomlagern, Transparenz und Umsetzung von internationalen Sicherheitsstandards, Fähigkeit und Bereitschaft des Staates zur Anwendung dieser Sicherheitsstandards, sowie soziale Faktoren wie politische Stabilität, Korruption und Existenz von Gruppen, die sich Atommaterial verschaffen wollen.

  • Alle Staaten „können und sollten“ mehr für die Sicherheit ihrer Bestände an Atommaterial tun, forderte denn auch NTI-Präsidentin Joan Rohlfing bei der Präsentation der Studienergebnisse.

Auf ihrer Webseite dokumentiert die NTI die Ergebnisse ihrer Untersuchungen und die Kriterien, nach denen sie die Risikobewertung vorgenommen hat: www.ntiindex.orgErgebnisse für Deutschland

httpv://www.youtube.com/watch?v=phfcYEjQmKI

Quelle (Auszug): www.tagesschau.sf.tv, handelsblatt.com; 12.01.2012