RWE-Chef Großmann lügt!

RWE-Chef Großmann hat sich in einem Brief an 40 Personen, die im Herbst letzten Jahres einen öffentlichen Pro-Atom-Appell an die Bundesregierung unterschrieben haben, in die aktuelle Atom-Debatte eingemischt. Darin schreibt er, die sieben jetzt vom Netz genommenen AKW seien „absolut sicher“.

Dazu erklärt Jochen Stay, Sprecher der Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt: „Großmann lügt! Er weiß genau, dass es in jedem Atomkraftwerk das berühmt-berüchtigte Restrisiko gibt. Kühlsysteme haben Mängel, die Notstromversorgung fällt immer mal wieder aus, das RWE-AKW Biblis ist nicht gegen schwere Erdbeben im Oberrheingraben ausgelegt, hat keine verbunkerte externe Notstandswarte und ist nicht gegen Flugzeugabstürze gesichert. Eine absolute Sicherheit gibt es also bei Weitem nicht. Ganz im Gegenteil. Wenn der RWE-Chef die Risiken so spektakulär ausblendet, stellt sich die Frage, ob dem Konzern weiter die für den AKW-Betrieb nach Atomgesetz notwendige Zuverlässigkeit bescheinigt werden kann.“

Weiter beschwört Großmann in dem Brief „massive Auswirkungen auf den Wirtschaftsstandort Deutschland“ im Falle eines Atomausstiegs. Dazu Stay: „Großmanns Aussage ist zynisch angesichts der aktuellen Auswirkungen der Atomenergie-Nutzung auf den Wirtschaftsstandort Japan. Nicht ohne AKWs gehen die Lichter aus, sondern – siehe Fukushima – mit der Atomkraft. Eigentlich geht es dem RWE-Chef nur um den Aktienkurs seines eigenen Unternehmens. Doch wer so konsequent auf eine Hochrisikotechnologie setzt wie Großmann, muss sich nicht wundern, von der Börse abgestraft zu werden, wenn sich der gesellschaftliche Wind dreht und energiepolitische Vernunft einkehrt. Großmann hat sich verzockt und jammert jetzt, weil ihm seine profitablen Gelddruckmaschinen weggenommen werden sollen.

Da hilft nur eins: Die Verbraucher sollten sich schleunigst von RWE und seinen Tochterunternehmen abwenden und zu einem Ökostrom-Anbieter wechseln.

Pressemitteilung von .ausgestrahlt – Gemeinsam gegen Atomenergie, 25.03.2011