„Gorleben soll leben!“ – Castorproteste 2011 beschlossen

„Gorleben soll leben“ – unter dieser Parole werden im November Tausende in Dannenberg demonstrieren, denn der 13. Castor-Transport nach Gorleben und das Endlagersuchgesetz werden das Wendland am Ende dieses antiatombewegten Jahres zum Schauplatz machen. Das beschloss ein breites Bündnis aus Anti-Atom- Initiativen und Umweltverbänden gestern (28.7.) auf einem Treffen in Lüneburg.

Wir blockieren den Castor - Du auch?

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Unter der Formel “Dannenberg plus X” wird es nicht nur eine Großkundgebung, sondern auch zusätzliche Demo- und Aktionsangebote geben, an denen noch gefeilt wird. Zuvor hatten bereits die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI), die Bäuerliche Notgemeinschaft, contrAtom und weitere lokale Anti-Atom-Gruppen sich unter dem Motto „Jetzt schlägt’s 13“ dafür eingesetzt, die ungelöste Atommüllfrage, den großen Unmut über den schwarz-gelben „Atomausstieg light“ und ein energisches Eintreten für eine Energiewende und Energieeffizienz in den Fokus der Auseinandersetzung zu rücken. Diese Stoßrichtung werde nun von allen Beteiligten gemeinsam getragen.

„Wir warnen vor der gezielten Desinformation, dieser Castor-Transport sei vorerst der letzte“, sagte BI-Sprecher Wolfgang Ehmke.

Ab dem Jahr 2014 seien weitere Atommüllfuhren nach Gorleben, nun aus der britischen Wiederaufarbeitungsanlage Sellafield angekündigt. Vor allem aber das Atommülldilemma werde den Anti-Atom-Herbst bestimmen. Unisono setzten sich alle Bündnis-Gruppen für einen Neustart der Endlagersuche ohne Gorleben ein. Die Botschaft ist klar: Gorleben als Atommüllendlager sei wegen seiner flagranten geologischen Mängel für alle Beteiligten erledigt, der Druck der Straße sei äußerst wichtig.

„Nach dem Atomausstieg light darf es keine Endlagersuche light geben.“

contrAtom organisiert mit vielen anderen gemeinsam die Proteste gegen den Castortransport ins Wendland.

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    8. Juli 2011 — Der geplante Castortransport ins Wendland sei für “Beamte und Familien untragbar” und müsse daher abgesagt werden, fordert Dietmar Schilff, Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP) Niedersachsen. Im Herbst 2010 hatten zehntausende Demonstranten die Polizei an ihre Grenzen gebracht.
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