Atomausstieg? Die Wahrheit

Deutschland steigt aus. Bis 2022 sollen in einem Stufenplan alle Atomkraftwerke abgeschaltet werden, das erste bereits 2015. Schwarz/gelb feiert das eigene Einknicken im Fortbestand der Atomenergie als Erfolg, rot/grün stimmt mit dem Argument “alternativlos” zu. Die Wahrheit zum deutschen Atomausstieg:

Vortrag Mützingenta 2012

Vortrag Mützingenta 2012

Die Wahrheit zum Atomausstieg

Update Juni 2012: Deutschland steigt aus. Ein Medienrummel, eine Anti-Atom-Kanzlerin, der (ehemalige) Umweltminister Röttgen wird zum AKW-Abschalter. Doch ein ganz dicker Brocken ist im Zusammenhang mit dem neuen „Konsens“ über den Atomausstieg auf der Strecke geblieben. – mehr

 

  • Teil 1: Gorleben ist nicht vom Tisch
    Die Festlegung auf den Salzstock in Gorleben als Atommüllendlager ist untragbar. Selbst in Unionskreisen wird anerkannt, dass die Entscheidung für den Standort keine geologische, sondern eine politische war. Mangelhaftes Deckgebirge oder Gaseinschlüsse lassen sich mit einem „Dialog“ nicht beseitigen – Gorleben muss vom Tisch!
  • Teil 2: Restlaufzeiten wurden verlängert
    Betrachtet man die (geplanten) Laufzeiten von 2001 (rot/grün) und 2011 (schwarz/gelb) im Vergleich, fällt für die neun noch in Betrieb befindlichen AKW eine de facto Laufzeitverlängerung – statt verkürzung auf.
  • Teil 4: 2022 – Es geht schneller!
    Diverse Umweltverbände, Institute und Organisationen haben in den letzten Monaten Studien erarbeitet, die eines ganz deutlich machen: Ein Atomausstieg schneller als 2022 ist nicht nur technisch kein Problem sondern hätte volkswirtschaftliche Vorteile. Allein die Politik muss einen schnelleren Ausstieg wollen.
  • Teil 5: Die Entsorgungsperspektive ist keine
    Kein Kilo ist entsorgt: Eine Perspektive für Entsorgung des Atommülls – weder für die Mengen, die bislang existieren, noch für die, die dazukommen werden, gibt es nicht.
  • Teil 7: Atomkraft bleibt undemokratisch
    Auch mit dem politischen Konsens zum „Atomausstieg“ bleibt die weitere Nutzung von Atomkraft undemokratisch, denn Mehrheiten sprechen sich – nicht nur in Deutschland – dagegen aus.
  • Teil 8: Atomtransport rollen weiter durchs Land
    Trotz des „Atomausstiegs“ rollen weiterhin gefährliche Atomtransporte durch Deutschland. Eine Verbesserung der Sicherheit gibt es seit Fukushima nicht. Und durch den Abbau der AKW werden die Transport noch weiter zunehmen.
  • Teil 9: Die Atomstromimport-Lüge
    Deutschland kann allein mit seinen konventionellen Kraftwerken und seinen Wasserkraftwerken rund 80 Gigawatt Strom erzeugen, was dem maximalen Strombedarf entspricht. Atomstrom im Ausland ist aber billiger.
  • Teil 12: Tag für Tag weitere Störfälle
    Deutschland steigt aus. Doch die Sicherheit der AKW wurde nicht erhöht und Tag für Tag ereignen sich weitere Störfälle, die ”Stresstests” verkommen zum Gipfel der Unglaubwürdigkeit und die Reaktorsicherheitskommission stellt eklatante Mängel fest.
  • Teil 14: Forschungsreaktoren laufen weiter
    Während die Atomkraftwerke in den Fokus von Sicherheitsdebatten geraten, laufen die drei deutschen Forschungsreaktoren einfach weiter. Doch in Garching wird Atombombenmaterial genutzt, in Berlin gibt es Risse – und der Abbau der Reaktoren kostet Millionen.
  • Teil 15: AKWs kommen auf den Hausmüll
    “Freimessen” heisst das Zauberwort: Wegen einer Änderung des Strahlenschutzgesetzes landen tausende Tonnen radioaktiver Abfälle statt in einem Endlager auf Hausmülldeponien oder werden wiederverwendet.
  • Teil 16: Leukämie um AKWs bleibt Zufall
    Die erhöhte Leukämie-Erkrankung von Kindern im Nahbereich um Atomkraftwerke ist weiterhin ungeklärt – Wissenschaftler meinen, alles sei reiner “Zufall”. Es darf nicht sein, dass AKWs krank machen.
  • Teil 17: Das AKW und die Bombe
    Die weitere Nutzung der Atomenergie ist ethisch ncht vertretbar, denn die Herkunft der “zivilen Nutzung der Kernenergie”  ist die Atombombe!
  • Teil 18: Zweierlei Mass in Gundremmingen – aber nicht die Sicherheit
    Die baugleichen Atomreaktoren Gundremmingen B und C sollen nicht – wie es logisch wäre – zum gleichen Zeitpunkt für immer abgeschaltet werden. Block B darf gemäß des “Atomkonsens” bis 2017, Block C aber bis 2021 laufen. Damit sind es die letzten gefährlichen Siedewasserreaktoren in Deutschland und der größte Atommüllproduzent!
  • Teil 19: Katastrophenschutz Fehlanzeige
    Neun AKW dürfen teilweise mehr als zehn Jahre laufen – der Katastrophenschutz bei einem schweren Unfall existiert aber nicht. Und wird auch nicht möglich sein.
  • Teil 21: Schmieren, lügen, tricksen
    In der Atomkraft bestimmten Schmiergeldzahlungen an Wissenschaftler, Beamte und Politiker oder Großanzeigen in den Medien die Vergangenheit. Das wird sich durch den Deutschen “Konsens” nicht geändert haben.
  • Teil 24: Die Ausstiegslüge von Siemens
    Großmundig reihte sich Siemens-Konzernchef Peter Löscher in die Befürworter des deutschen Atomausstiegs ein und verkündete Mitte September, das traditionelle Atomunternehmen wird künftig keine Reaktoren mehr bauen. Die Realität ist eine andere – und die Geschäfte gehen offenbar ungebremst weiter.
  • Teil 25: Die Angst vor einem Blackout
    Die AKW-Betreiber warnen seit dem Atomausstieg 2000 vor flächendeckenden Stromausfällen, passiert ist nichts. Selbst nach der Abschaltung von acht Reaktoren bleibt die Stromversorgung auch im Winter stabil. Gefahr lauert an der Börse, wo mit Stromkapazitäten gezockt wird. Das „Blackout“ ist eine Erfindung der Atomlobby, die Bestandsschutz für ihre Großkraftwerke wollen.
  • Teil 26: Trotz AKW-Abschaltung weniger CO2
    Sieben Atomkraftwerke wurden in Deutschland bereits vom Netz genommen. Die Befürworter der Kernkraft hatten stets gewarnt, dass der Atomausstieg zu mehr Kohlendioxidemissionen führe. Doch der CO2-Ausstoß der Energie- und Industrieanlagen ist nicht gestiegen, meldet das Umweltbundesamt. Im Gegenteil.

Deutschland steigt aus, acht Atomkraftwerke wurden vor knapp einem Jahr endgültig abgeschaltet. Doch neun Meiler laufen weiter, die Herstellung von AKW-Brennstoff wird ausgebaut und eine Lösung für die Endlagerfrage ist nicht in Sicht. „Die Wahrheit“ als Flugblatt – mehr