Niederlande: Sicherheitsmängel in Urananreicherungsanlage Almelo – auch in Gronau Mängel an Leitungen?

In der niederländischen Urananreicherungsanlage in Almelo müssen nach einem Stresstest aus Sicherheitsgründen Leitungen für abgereichertes Uranhexafluorid ausgetauscht werden, weil bei einem Bruch möglicherweise hochgefährliches Uranhexafluorid austreten könnte.

Urananreicherungsanlage Almelo, Niederlande; Bild: google

Urananreicherungsanlage Almelo, Niederlande; Bild: google

Die Kosten für die Behebung der Sicherheitsmängel werden mit 500 000 Euro veranschlagt. Eine entsprechende Genehmigung wurde jetzt von der niederländischen Regierung erteilt. Dies meldet der niederländische Fernsehsender RTV Oost.

Die Urananreicherungsanlage (UAA) Almelo wird genau wie die Urananreicherungsanlage im westfälischen Gronau vom internationalen Urananreicherer Urenco betrieben. Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) sowie die Anti-Atomkraft-Initiativen im Münsterland fragen nun, ob ähnliche Sicherheitsmängel auch beim Stresstest in der Urananreicherungsanlage Gronau festgestellt wurden.

„Die Meldung aus den Niederlanden wirft viele Fragen für Gronau auf: Müssen auch hier Leitungen in der Uranfabrik ausgetauscht werden? Wie sieht es mit den anderen Uranleitungen aus? Jetzt ist eindeutig die Atomaufsicht in Düsseldorf am Zug,“ forderte Udo Buchholz vom Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU).

Zudem kritisierte Buchholz, dass es für das Verfahren der Anlagenänderung in Almelo keine grenzüberschreitende Öffentlichkeitsbeteiligung gegeben hat, so wie es bei früheren Verfahren der Fall gewesen ist.

Für Matthias Eickhoff vom Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen stellen sich noch weitere Fragen:

„Gelten in den Niederlanden womöglich schärfere Sicherheitsbestimmungen als in NRW? Wird die NRW-Landesregierung als Atomaufsicht nun die entsprechenden Bereiche in der Gronauer Uranfabrik neu untersuchen lassen?“

3. August, 13.30 Uhr: Kundgebung vor Urananreicherungsanlage Gronau

Am jetzigen Sonntag, 3. August, wird anlässlich der Jahrestage der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki vor der UAA Gronau um 13.30 Uhr eine Kundgebung stattfinden. Die HauptrednerInnen kommen von der japanisch-deutschen Gruppe Sayonara Genpatsu Düsseldorf e.V. Mit der Kundgebung werden Umwelt- und Friedensinitiativen die gemeinsame Forderung unterstreichen: Sofortige Stilllegung aller Uranfabriken und Atomkraftwerke!

  • Tag X in Gronau – Keine Inbetriebnahme des ersten Dauer-Uranmülllagers!
    17. Juli 2014 – Im westfälischen Gronau steht die einzige Urananreicherungsanlage (UAA) Deutschlands. Zusammen mit der in Lingen stehenden Brennelementefabrik ist sie vom „Atomausstieg“ komplett ausgenommen. In Gronau wird zeitlich unbefristet weiter Atombrennstoff produziert. Und der Uranmüllberg wächst und wächst! Dafür soll ein neues Zwischenlager in Betrieb gehen. Lassen wir nicht zu, dass klammheimlich ein oberirdisches Dauerlager für den Uranmüll entsteht. Lassen wir nicht zu, dass die rot-grüne Landesregierung sich ihrer Verantwortung entzieht und die Bundesregierung den Atomausstieg zurückdreht!

Quelle: PE Aktionsbündnis Münsterland, 31.7.2014