Tag X in Gronau – Keine Inbetriebnahme des ersten Dauer-Uranmülllagers!

Im westfälischen Gronau steht die einzige Urananreicherungsanlage (UAA) Deutschlands. Zusammen mit der in Lingen stehenden Brennelementefabrik ist sie vom „Atomausstieg“ komplett ausgenommen. In Gronau wird zeitlich unbefristet weiter Atombrennstoff produziert. Und der Uranmüllberg wächst und wächst! Dafür soll ein neues Zwischenlager in Betrieb gehen. Lassen wir nicht zu, dass klammheimlich ein oberirdisches Dauerlager für den Uranmüll entsteht. Lassen wir nicht zu, dass die rot-grüne Landesregierung sich ihrer Verantwortung entzieht und die Bundesregierung den Atomausstieg zurückdreht!

Im westfälischen Gronau steht die einzige Urananreicherungsanlage (UAA) Deutschlands. Sie gehört der Urenco (u. a. EON und RWE), die schon den Fukushima-Betreiber Tepco in Japan beliefert hat. Hier wird das Uran für den Betrieb von weltweit 10% der AKW angereichert. Zusammen mit der in Lingen stehenden Brennelementefabrik ist sie vom „Atomausstieg“ komplett ausgenommen. In Gronau wird zeitlich unbefristet weiter Atombrennstoff produziert. Und der Uranmüllberg wächst und wächst!

Uranmüllberge ohne Ende – Atommülllager ohne Befristung

Das für die Anreicherung verwendete Uranhexafluorid (UF6) wird schon bei Kontakt mit Luftfeuchtigkeit zu Flusssäure. Bis zu 50.000 Tonnen davon dürfen in Gronau unter freiem Himmel lagern. Damit nicht genug: Nun hat Urenco eine riesige Lagerhalle gebaut, die 60.000 Tonnen Uranmüll fassen kann. Einen Schutz gegen Flugzeugabstürze gibt es nicht. Und dies ist nur die erste Halle, denn bereits nach 10 Betriebsjahren ist sie laut Bundesregierung voll! In Gronau soll der Uranmüll gelagert werden, der momentan in Südfrankreich und ab Ende 2015 in Großbritannien in chemisch stabileres Uranoxid (U3O8) umgewandelt wird.

Das immer noch strahlende Uranoxid soll zeitlich unbegrenzt in Gronau gelagert werden – eine sichere Entsorgung gibt es nicht! Damit droht spätestens 2015 das erste zeitlich unbefristete Uran-Atommülllager in Deutschland – wenn nicht die rot-grüne NRW-Landesregierung die bevorstehende Inbetriebnahme stoppt und die Bundesregierung endlich auch die Urananreicherung beendet.

Mehr Uranmüll – Noch mehr Urantransporte

Durch das neue Uranmülllager steigt die Anzahl der Urantransporte von und nach Gronau – quer durch halb Europa. Allein 2010 und 2011 gab es 687 LKWTransporte und 42 Uranzüge – tickende Zeitbomben, die unbegleitet und geheim rollen! Für jeden Uranoxid-Transport nach Gronau muss zuvor ein Uranhexafluorid-Transport nach Frankreich oder Großbritannien gehen – eine Atomtransport-Spirale ohne Ende!

Drohende Weiterverbreitung von atomwaffenfähiger Technik

Mit der Zentrifugentechnik der Urenco ist es möglich, innerhalb nur weniger Wochen atomwaffenfähiges Uran herzustellen! Das weiß die Bundesregierung und das wissen auch die vielen internationalen Konzerne und Investmentfonds, die schon Schlange stehen, denn zu allem Überfluss soll Urenco derzeit verkauft werden. Damit wird der Weiterverbreitung von Atomwaffentechnik Tür und Tor geöffnet!

Tag X – kommt nach Gronau!

Lassen wir nicht zu, dass hier in Gronau klammheimlich ein oberirdisches Dauerlager für den Uranmüll entsteht. Lassen wir nicht zu, dass die rot-grüne Landesregierung sich ihrer Verantwortung entzieht und die Bundesregierung den Atomausstieg zurückdreht!

  • Keine Inbetriebnahme des Uran-Dauerlagers!
  • Sofortige Stilllegung der UAA Gronau!
  • Atomausstieg sofort!

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  • Nach Zwischenlager-Fiasko in Jülich kein neues Atomlager in Gronau
    6. Juli 2014 – Die Münsterländer Anti-Atomkraft-Initiativen und der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) sind stark enttäuscht von der Debatte im Düsseldorfer Landtag zur drohenden Inbetriebnahme des neuen Uranmüll-Dauerlagers an der Urananreicherungsanlage Gronau.
  • “NRW-Landesregierung darf Uranmüll-Dauerlager nicht genehmigen”
    25. Juni 2014 – AtomkraftgegnerInnen aus dem Münsterland und dem westlichen Niedersachsen demonstrierten heute Vormittag vor der Urananreicherungsanlage (UAA) im westfälischen Gronau gegen die drohende Inbetriebnahme des neuen Uranmüll-Dauerlagers. In Gronau sollen 60 000 Tonnen Uranoxid zeitlich unbefristet gelagert werden.
  • “Kein Uranmüll-Dauerlager in Gronau“ – Atomaufsicht will neues Uranmülllager technisch abnehmen
    24. Juni 2014 – Anti-Atomkraft-Initiativen und der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) rufen für morgen (Mittwoch, 25. Juni) ab 8.00 Uhr zur Teilnahme an einer Mahnwache vor der Urananreicherungsanlage (UAA), Röntgenstr. 4, im westfälischen Gronau auf. Anlass ist die ebenfalls für Mittwoch geplante technische Abnahme des neuen Uranmüll-„Zwischen“lagers. In dem Hallenlager sollen dauerhaft bis zu 60 000 Tonnen Atommüll in Form von Uranoxid eingelagert werden.