Brand in französischem AKW Cattenom

Im Maschinenraum des französischen Atomkraftwerks Cattenom ist am Montagnachmittag kurz vor drei Feuer ausgebrochen. Eine Laufzeitverlängerung der Meiler sei „gefährlich“, meint ein Experte.

Atomkraftwerk Cattenom / Frankreich; Bild: google

Atomkraftwerk Cattenom / Frankreich; Bild: google

Das Feuer brach in Block zwei aus, der seit April wegen Wartungsarbeiten nicht mehr in Betrieb ist. Der Ort sei „schnell evakuiert“ worden und niemand wurde verletzt, so der staatliche Betreiber EDF. Die Feuerwehr habe den Brand nach einer halben Stunde gelöscht.

In dem Reaktor hatte es in den letzten Monaten mehrere Vorfälle gegeben, bei denen unter anderem auch Mitarbeiter verstrahlt worden waren. Im Juni waren vier und im Mai zehn Arbeiter mit Radioaktivität in Kontakt gekommen, wobei die Ursache unbekannt war.

Der Betreiber will die vier Reaktoren am Standort noch 40 Jahre lang – 20 Jahre länger als geplant – betreiben. Der Atomexperte Dieter Majer hält diese Laufzeitverlängerung für „gefährlich“, weil das 30 Jahre alte Kraftwerk an der Grenze zu Deutschland nicht „auf den neuesten Stand der Technik gebracht werden“ könne. Teile der Anlage könnten überhaupt nicht erneuert werden, zum Beispiel der Druckbehälter des Reaktors. Das Sicherheitsrisiko steige, je länger der Reaktor am Netz sei. Nach neuesten Standards müsste auch die Notkühlung von zwei auf vier Elemente aufgestockt werden, dafür sei in dem Kraftwerk aber kein Platz.

Atomkraftgegner fodern die sofortige Stilllegung der Anlage.

  • Erneut Mitarbeiter in französischem Atomkraftwerk Cattenom verstrahlt
    13. Juni 2014 – Erneut sind in einer französischen Atomanlage Mitarbeiter verstrahlt worden. Nachdem im Mai zehn Arbeiter radioaktiv verseucht wurden, traf es nun vier weitere Menschen. Bundeskanzlerin Merkel will mit dem französischen Staatspräsidenten Hollande über die Zukunft der Meiler sprechen.
  • Arbeiter in französischem AKW Cattenom verstrahlt
    12. Mai 2014 – Bei einem Störfall im französischen Atomkraftwerk Cattenom sind zehn Arbeiter verstrahlt worden. Die Belastung läge “unterhalb der Grenzwerte”, schreibt der Betreiber. Von “Ungefährlich” könne nicht die Rede sein, meinen Atomkraftgegner und fordern die Stilllegung der Reaktoren unweit zur deutschen Grenze.

Quellen (Auszug): swr.de, wort.lu; 23.6.2014