Französisches AKW Fessenheim: Sicherheit „ziemlich zufriedenstellend“

Die Sicherheit in französischen Atomkraftwerken ist nach Ansicht der zuständigen Aufsichtsbehörde „ziemlich zufriedenstellend“. Es handelt sich um das älteste AKW im Land, das erst Ende 2016 stillgelegt werden soll. Atomkraftgegner monieren erhebliches Risiko und fordern die sofortige Abschaltung.

Ausbreitungsrechnung Fessenheim, Karte: fleyrisk / Greenpeace

Ausbreitungsrechnung Fessenheim, Karte: fleyrisk / Greenpeace

Im vergangenen Jahr habe es laut des Jahresberichts 2013 der Atomsicherheitsbehörde ASN in den beiden Meilern direkt an der deutschen Grenze vier Störfälle der Stufe zwei und 126 Störungen der Stufe eins gegeben. Die Behörde bewertet die Sicherheit des ältesten französischen Atomkraftwerks dennoch „weitgehend positiv“. Bei so alten Meilern sei es aber „äußerst schwierig“, die Technik auf den neuesten Stand zu bringen.

Über 60 Aktivisten von Greenpeace hatten Mitte März das Kraftwerk besetzt und darauf hingewiesen, dass mit steigendem Alter auch die Gefahr schwerer Unfälle ansteigt. Durch Nachrüstungen und Reparaturen lässt sich das Problem nicht lösen. Langfristig verschlechtert sich der Gesamtzustand von Atommeilern durch Materialermüdung und Verschleiß. Die Bauteile mit der größten Relevanz für die Sicherheit — etwa der Reaktordruckbehälter – können nicht ausgetauscht werden. Das AKW Fessenheim befindet sich in einer der seismisch aktivsten Regionen Europas. Eine Ausbreitungsrechnung von Greenpeace zeigt, dass nach einem Reaktorunfall an dem Kraftwerk weite Teile Deutschlands radioaktiv verseucht werden könnten. Mit 37 Jahren Betriebslaufzeit ist das AKW einer der ältesten Meiler Europas.

Atomkraftgegner fordern die sofortige Stilllegung der Reaktoren!

httpv://www.youtube.com/watch?v=_y6ZypgSM28

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Quelle (Auszug): dpa, 16.04.2014