England: Erhöhte Radioaktivität in Sellafield

Strahlenalarm in der Nuklearanalage Sellafield in England! Die Mitarbeiter des Komplexes mit mehreren Atomreaktoren und Wiederaufarbeitungsanlagen mussten heute zuhause bleiben. Die Ursache habe laut Betreiber „natürlichen“ Ursprungs.

Atomanlagen am Standort Sellafield / England

Atomanlagen am Standort Sellafield / England

Das Werk habe trotz der erhöhten Strahlenwerte weiter im Normalbetrieb gelaufen, allerdings nur mit einer Kernmannschaft, so der Betreiber. Tests hätten gezeigt, dass alle Anlagen korrekt und normal liefen. Die Radioaktivität liege über den natürlichen Werten, sei jedoch weit unter denen, bei denen Mitarbeiter reagieren müssten. Erste Vermutung war ein Leck in der Anlage.

  • „Nach unseren Analysen können wir nun bestätigten, dass diese Werte auf natürlich vorkommende Radon-Hintergrundstrahlung zurückgehen“, schreibt der Betreiber am Abend.

In der Wiederaufarbeitungsanlage im Nordwesten des Landes waren 2005 über mehrere Monate hinweg unbemerkt etwa 83.000 Liter einer hoch radioaktiven Flüssigkeit ausgelaufen. Grund war damals ein Leck in einer Leitung. Der bis heute schwerste Zwischenfall ereignete sich im Oktober 1957 als in einem Reaktor ein Feuer ausbrach. Beim Versuch, den Brand zu löschen, entwichen radioaktive Gase in die Atmosphäre und verseuchten ein Gebiet von mehreren hundert Quadratkilometern. Sellafield ist der älteste und größte Atomkomplex in Europa und wurde auch von deutschen AKW-Betreibern zur Wiederaufbereitung benutzter Brennstäbe verwendet. Auf dem Gelände befinden sich noch mehr als 20 Castoren mit hochradioaktivem Abfall, die zurück nach Deutschland transportiert werden sollen.

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Quellen (Auszug): dpa, tagesschau.de, spiegel.de; 31.01.2014