Solidaritätsaufruf: „Stop Jaitapur – Down with AREVA!“

Noch bis zum 18.10. rufen Atomkraftgegner dazu auf, sich solidarisch mit dem Widerstand gegen die Atomanlagen in Indien zu zeigen. Mit einer Unterschriftenaktion möchte die BI Lüchow-Dannenberg es allen Menschen ermöglichen, am Kampf gegen das größte AKW-Projekt der Welt teilzuhaben.

Anti-Atom-Proteste in Indien; Bild: urgewald.de

Anti-Atom-Proteste in Indien; Bild: urgewald.de

In Jaitapur soll das größte Atomkraftwerk der Welt entstehen mit starker Beteiligung europäischer Firmen. Sowohl der AREVA Konzern, als auch deutsche HERMES Bürgschaften spielen eine führende Rolle beim Bau dieses Komplexes.

Seit 2011 muss die indische Anti-Atom-Bewegung bereits drei Todesopfer beklagen. Zwei Menschen wurden bei Demonstrationen erschossen, ein weiterer Mensch erlag seinen Verletzungen am Kopf, die durch einen Sturz von einer Mauer durch Tiefflugeinsätze der Behörden resultierten.

In diesen Tagen reist der indische Filmemacher und Anti-Atom-Aktivist Pradeep Indulkar durch die Republik, um seinen Film „High Power“ vorzustellen und einen Austausch mit den hiesigen Atomkraftgegnern zu suchen. Schockierend waren seine Berichte über die Verarmung der Bevölkerung, die für nukleare Bauprojekte ihres Landes enteignet wurden und durch die Auswirkungen des Betriebs von Atomkraftwerken ihre Existenzgrundlage verloren haben. Krankheiten, Hunger, Verseuchungen des Trinkwassers, die Atomindustrie zeigt auch in Indien, dass die Achtung vor Mensch und Umwelt bedeutungslos sind.

Die BI Lüchow-Dannenberg, die kürzlich Gastgeber für den Filmemacher gewesen ist, gibt auf ihrer Webseite eine Möglichkeit, mit der JEDER Mensch seine internationale Solidarität für den Kampf gegen das weltweit größte AKW-Projekt ausdrücken kann: Der Bau der Atomanlage „Jaitapur“ und alle weiteren atomaren Bauprojekte müssen sofort gestoppt werden! Alle Atomanlagen weltweit müssen unverzüglich stillgelegt werden!

Im Rahmen der Anti-Atom-Herbstkonferenz in Hamburg soll am 18.10.2013 die Unterzeichnerliste an Pradeep übergeben werden.

  • Hintergrund: Atomkraft in Indien
    3. November 2012 – Wie die indische Presse berichtet, haben deutsche Techniker damit begonnen, “den Druckbehälter des AKW Kudankulam-1 zu schließen”. Der Meiler wurde unter massiven Protest der Bevölkerung in erdbeben- und tsunamigefährdeter Region gebaut. Ein kurzer Abriss über das indische Atomprogramm.
  • Indien: Eskalation um AKW Kudankulam – ein Toter
    11. September 2012 – Die Proteste um das indische Atomkraftwerk Kudankulam eskalieren: 20.000 Atomkraftgegnerinnen hatten seit vorgestern die Zufahrten belagert und dort teilweise auch übernachtet. Die Polizei reagierte erneut mit Schlagstöcken, Tränengas und sogar scharfer Munition. Es hat nach Angaben von Aktivisten einen Toten gegeben. Indische Bauvorhaben werden auch mit deutschen Geldern finanziert. Atomkraftgegner fordern die Bundesregierung auf, sofort zu intervenieren und finanzielle Zusagen zu stornieren!