AKW Grafenrheinfeld: Gefahr für Bayern, Strom für die Nachbarn

Die sofortige Stilllegung von Grafenrheinfeld ist dringend geboten, meinen die Grünen Bayern. Der Stromexport habe eine Höchstmarke erreicht, die Produktion aus Kohle- und Atomkraftwerken noch zugenommen. Das ist unverantwortlich.

AKW Grafenrheinfeld

AKW Grafenrheinfeld

Während der Stromverbrauch hierzulande im ersten Quartal um drei Terawattstunden (TWh) zurückging, wurde die Stromproduktion seit Jahresanfang um mehr als fünf TWh gesteigert, berichten die Grünen in einer Presseerklärung. Die logische Folge sei, dass der Stromexport eine neue Höchstmarke erreicht habe. Das Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme habe in seiner jüngsten Auswertung einen Stromexportüberschuss von 20 TWh allein seit Jahresanfang. Damit geht nach Berechnungen der Grünen jede Zehnte Kilowattstunde, die in Deutschland produziert wird, ins Ausland. Eine genauere Analyse zeige zudem: Vor allem die Produktion aus Atom- und Kohlekraftwerken wurde gesteigert.

„Es ist unverantwortlich, dass Deutschland mit dreckigem Kohle- und Atomstrom den europäischen Strommarkt überflutet und gleichzeitig die vergleichsweise sauberen Gaskraftwerke – wie zuletzt in Irsching – nur noch durch Subventionen der Stromkunden am Leben erhalten werden“, sagt Ludwig Hartmann, energiepolitischer Sprecher der Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen in Bayern. „Eine sofortige Stilllegung von Grafenrheinfeld ist daher dringend geboten; sie würde den deutschen Strommarkt entlasten und unseren Stromexportüberschuss nur geringfügig senken.“

Der Stromexportüberschuss übertraf die Stromproduktion der vier bayerischen Atomkraftwerke, die in dem genannten Zeitraum nur knapp 15 TWh produzierten. Das bedeutet: Die Gefahr eines GAUs tragen Bayerns Bürger, den Strom verbrauchen unsere Nachbarn…

  • Deutschland bleibt Stromexportland
    2. April 2013 – Deutschland hat trotz der Stilllegung von acht Atomkraftwerken 2012 im siebten Jahr in Folge mehr Strom ins Ausland exportiert als es dort eingekauft hat. Für Atomkraftgegner ist damit klar: die letzten neun Meiler können schneller stillgelegt werden, als bislang geplant!
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Quelle (Auszug): gruene-fraktion-bayern.de; 27.05.2013