Deckmantel des Schweigens über Jülicher Brennelemente

Atomkraftgegner aus dem Münsterland fragen: Welchen Wert haben bisherige Ankündigungen des Forschungszentrums? Sie kritisieren die momentane Informationspolitik bezüglich der 152 Castoren im Forschungszentrum Jülich. Bisher gab es vollmundige Ankündigungen, jedoch anscheinend keine konkreten Handlungen.

Keine Atommüllspazierfahrten

Keine Atommüllspazierfahrten

Das Forschungszentrum Jülich (FZJ) kündigte an, die Einlagerungsgenehmigung für die Brennelemente in Jülich bis 2016 verlängern zu wollen. Ob die Verlängerung bereits genehmigt wurde oder noch im laufenden Verfahren ist, ist für die Öffentlichkeit nicht ersichtlich.

Auch hat das FZJ angekündigt, die Castoren möglicherweise in die USA zu verlagern. Und auch hier gibt es drei Monate nach der ersten Verlautbarung keine konkreten Informationen. Das Forschungszentrum Jülich, die rot-grüne Landes- sowie die schwarz-gelbe Bundesregierung als Anteilseigner am FZJ als auch die Gesellschaft für Nuklearservice in Ahaus als potenzieller Empfänger bleiben der Öffentlichkeit eine Erklärung schuldig, wie die weitere Planung aussieht.

Für die Atomkraftgegner ist es ein Unding, dass anscheinend trotz offensichtlich knapper Zeit bis zum Genehmigungsende nichts geschieht und die betroffenen Bewohner in Jülich sowie an den möglichen Transportstrecken unabhängig vom Ziel nicht informiert werden. Es macht den Anschein, dass die Atomindustrie mal wieder versucht, im stillen Kämmerlein einen Plan abseits der Öffentlichkeit auszubaldowern, um die Bevölkerung von NRW möglicherweise vor vollendete Tatsachen zu stellen. Wir möchten wissen, in welche Richtung der Weg geht und fordern von allen Beteiligten eine Entscheidung, bevor man auch mit einer verlängerten Einlagerungsgenehmigung wieder in Zeitnot kommt.

  • Genehmigung für Zwischenlagerung von Castoren in Jülich wird verlängert
    16. März 2012 – Etwas, das vorher ein unlösbares Problem war, ist jetzt recht schnell durchführbar wenn man nur will. Die Aufbewahrungsgenehmigung der 152 Castorbehälter im Zwischenlager auf dem Gelände des Forschungszentrums Jülich soll bis 2016 verlängert werden. Ursprüngliche Aussage war, dass diese 2013 ausläuft, bauliche Ertüchtigungen in Jülich zu teuer und politisch nicht gewollt sind – und daher eine zügige Überführung der Behälter in das Zwischenlager Ahaus alternativlos sei. Kann Röttgen Castoren im Wahlkampf nicht gebrauchen?
  • Atommülltransporte in Ahaus erwartet
    12. März 2012 – Für diese Woche ist ein Probetransport von der Atommüllkonditionierungsanlage Duisburg nach Ahaus geplant. Diese Transporte sind erforderlich, da bis 2017 1.300 Gebinde mit schwach- und mittelradioaktiven Abfall nach Ahaus rollen sollen. Die Stadt an der niederländischen Grenze verkommt zum Atomklo der Nation. Atomkraftgegner beginnen heute mit einer Dauermahnwache.
  • Jülich: Doch keine Castortransporte nach Ahaus?
    1. Februar 2012 – Bundesministerin Schavan hält eine weitere Lagerung von 152 Castorbehältern auf dem Gelände des Forschungszentrums Jülich für möglich. Geplant war die Überführung des Atommülls in das Zwischenlager Ahaus. Atomkraftgegner haben immer wieder auf Sicherheitsrisiken hingewiesen.
  • Jülich: Massive Sicherheitsprobleme bei Transport von Brennelement-Kugel
    13. Dezember 2011 – Der geplante Transport der 152 West-Castoren vom Forschungszentrum Jülich ins Zwischenlager Ahaus wirft massive Sicherheitsprobleme auf: Zum Teil wurde hochangereichertes Uran verwendet, die Graphit-Ummantelung ist brennbar, die Brennelement-Kugeln nicht endlagerfähig verpackt. Atomkraftgegner fordern einen Transporte-Stop und kündigen Proteste an.

Quelle (Auszug): kein-castor-nach-ahaus.de; 12.10.2012